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Rundbrief November 2018

1. ERASED,___ASCENT OF THE INVISIBLE gewinnt in Frankreich, läuft in Italien, Tunesien, den Niederlanden und Ägypten
2. PANOPTIC ausgezeichnet in Mexiko, läuft in Berlin
3. COUNTING TILES in Kanada
4. DIE NACHT in Spanien und Karlsruhe
5. CHRONIC in Palästina und Berlin
6. ECCOMI … ECCOTI in Berlin
7. Larissa Sansour’s SCI FI TRILOGIE in London
8. SOLOMON’S STONE in der Türkei
9. Veranstaltungen
10. DVD des Monats: LIKE TWENTY IMPOSSIBLES
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1. ERASED,___ASCENT OF THE INVISIBLE gewinnt in Frankreich, läuft in Italien, Tunesien, den Niederlanden und Ägypten

Ghassan Halwanis essayistischer Dokumentarfilm gewinnt den Prix Ulysse Montpellier Méditerranée Métropole für den besten Dokumentarfilm beim Cinemed in Montpellier (Frankreich).
Im November ist der Film im internationalen Wettbewerb des Festival dei popoli in Florenz, im Wettbewerb des Carthage Film Festival (Tunisien), in der Sektion Paradocs der IDFA in Amsterdam sowie der Critic Week beim Internationalen Film Festival Kairo zu sehen sein.

Inhalt
Vor fünfunddreißig Jahren sah ich die Entführung eines Mannes, den ich kenne.
Seither ist er verschwunden.
Vor zehn Jahren erhaschte ich sein Antlitz als ich die Straße entlang lief. Aber ich war nicht sicher, ob er es war.
Teile seines Gesichts waren abgerissen, seine Züge jedoch waren seit dem Geschehnis unverändert. Irgendwas aber war anders, als sei er nicht derselbe Mann.
essayistischer Dokumentarfilm, Libanon 2018, Farbe & s/w, 76 min, Arabisch meU
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2. PANOPTIC ausgezeichnet in Mexiko, läuft in Berlin

Rana Eid’s filmischer Brief an ihren verstorbenen Vater wurde in Mexiko mit dem DocsMX 2018 Award für menschliche Freiheiten ausgezeichnet. Am 29.11. 2018 läuft er im Rahmen des Programms Wohnmaschinen im Studio im Hochhaus in Berlin.

Inhalt
Panoptic ist der Brief einer Tochter an ihren verstorbenen Vater und der Versuch, sich mit der turbulenten Vergangenheit des Landes auszusöhnen.
Der Film gräbt sich in den Untergrund Beiruts um die Schizophrenie des Libanon zu untersuchen: einer Nation, die nach Modernität strebt während sie ironischer Weise die Untugenden ignoriert, die die die Modernität verhindern.
Während die libanesische Bevölkerung sich entschieden hat, vor diesen Untugenden die Augen zu verschließen, untersucht Rana Eid, eine einfache Staatsbürgerin, die Paradoxa ihrer Gesellschaft anhand von Tönen, ikonischen Monumenten und geheimen Verstecken.
Dokumentarfilm, Rana Eid, Libanon 2017, 69 min, Arabisch mit engl. oder franz. UT
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3. COUNTING TILES in Kanada

Cynthia Choucair’s Reflexion über Flucht und nicht mehr in Europa anzukommen ist im November beim renommierten Dokumentarfilm Festival RIDM in Montreal (Kanada) zu sehen.

Inhalt
Im Februar 2016 reist eine Gruppe Clowns auf die griechische Insel Lesbos, um den zahlreichen Flüchtlingen, die das Meer überqueren um Krieg zu entfliehen und nach Europa zu gelangen, Lachen zu bringen. Doch die Clowns finden sich vor verschlossenen Toren und werden zu ZeugInnen der Auswirkungen der neuen EU Flüchtlingspolitik.
Cynthia, die Schwester einer der Clowns, begibt sich mit auf die Reise, die nach und nach zu einer Reflexion der Schwestern über ihre eigene Fluchtgeschichte während des libanesischen Bürgerkrieges wird.
Augenblicke von Humor und ausgelassenem Lachen bringen die Clowns zu ihrer ursprünglichen Mission zurück, wenn sie ironisch mit der Realität spielen bis ihre Clownpersönlichkeiten und ihr Selbst verschwimmen.
Dokumentarfilm, Cynthia Choucair, Libanon 2018, 87 min, Arabisch mit engl. UT
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4. DIE NACHT in Spanien und Karlsruhe

Mohamad Malas syrischer Spielfilmklassiker Die Nacht (al-Leil) wird auf der Mostra de Cinema Àrab i Mediterrani de Catalunya in Barcelona präsentiert, die vom 8.-18.11.2018 stattfindet. Am 6. und 8. Dezember läuft der Film im Rahmen des Programms Syrien, mon amour in der Kinemathek Karlsruhe.

Inhalt
Im zerstörten Kuneitra befindet sich das Grab eines Mannes, eines einstigen Widerstandskampfers aus Palästina. Sein Sohn, der Filmemacher, versucht die Geschichte dieses Mannes an Hand der Erinnerungen seiner Mutter zu rekonstruieren. Dazu muss er in das politisch sehr bewegte Syrien der Zeit zwischen 1936 und 1967 zurückgreifen. Syrer und Palästinenser haben sich zu einer Widerstandsbewegung gegen die englischen und zionistischen Kräfte. Die bereit zur Invasion sind zusammengeschlossen. Ihr Ausgangspunkt ist Kuneitra. Eine Stadt nahe Palästina. Einer der Syrer erleidet bei einer dieser Aktionen einen Schock. Später heiratet er die Tochter eines Restaurators in Kuneitra, wo sie sich niederlassen. 1947 geht er mit der ‘Rettungsarmee’ nach Palästina zurück. In den ersten Tagen der Niederlage geht er nach Syrien, wo er von seinen eigenen Landsleuten verhaftet und gedemütigt wird.
Spielfilm, Mohamad Malas, Syrien 1992, cinescope, 116 min, Arabisch div. UT-Fassungen
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5. CHRONIC in Palästina und Berlin

Mohamed Sabbah's abendfüllender Spielfilm ist im November bei den arabischen Filmtagen Heinrich Böll Stiftung in Berlin zu sehen, deren diesjähriger Titel Hidden Life, Hidden Love - Self-determination and discrimination in the Arab World ist. Der Regisseur stellt den Film persönlich vor. Darüber hinaus läuft Chronic beim Kooz Queer Film Festival in Haifa (Palästina).

Inhalt
Beirut ist eine Stadt des ständigen Abschieds. Omar, ein libanesischer Fotograf, hat ein besonderes Verhältnis zum Tod und versucht, seine Trauer durch ein neues Projekt zu leben. Nach einem Casting empfängt er drei Gäste, einen nach dem anderen. Ein Tag, ein Haus, Körper äußern Geschichten von Sex, Liebe und Trauma in der Stadt Beirut.
Besucher für Besucher, Kapitel für Kapitel offenbart sich Omars Schmerz und er provoziert Gefahr.
Spielfilm, Mohamed Sabbah, Libanon/D 2017, 89 min, cinescope, Arab mit engl. UT
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6. ECCOMI … ECCOTI in Berlin

Raed Rafeis Roadmovie wird bei Well Played, den arabischen Filmtagen der Heinrich Böll Stiftung in Berlin gezeigt, der diesjährige Titel lautet: Hidden Life, Hidden Love - Self-determination and discrimination in the Arab World.

Inhalt
Zwei Männer. Zwei Realitäten. Und die Suche nach einer Zukunft in einer Welt belagert von realen und imaginierten Grenzen.
Eccomi ... Eccoti ist eine virtuelle Reise zwischen Italien und dem Libanon. Der Regisseur, der aufgrund der strickten europäischen Visumsbedingungen in einer Fernbeziehung mit seinem Partner lebt, flickt gemeinsam erlebte Augenblicke zusammen, in dem Versuch einen möglichen Alltag für das Paar zu schaffen.
Er befragt seinen Partner, Sandro, über dessen Jugend und das Streben einer Generation Homosexuller nach Anerkennung in einer feindlichen Umgebung. Zurück in seiner Heimat hat der Regisseur mit dem schwierigen Verhältnis zu seinem Vater sowie mit einer Gesellschaft, die Homosexualität als Anomalie betrachtet zu kämpfen. Im Schwebezustand zwischen Europa, dem verheißenen Land für Homosexuelle, das jedoch unerreichbar bleibt und der arabischen Realität, die sein Wesen ablehnt, sucht der Regisseur Trost in der Wärme des Paares.
Dokumentarfilm, Raed Rafei, Libanon 2017, 68 min, Arab./Franz./Engl./Ital. mit engl. UT
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7. Larissa Sansour’s SCI FI TRILOGIE in London

Larissa Sansours Sci-Fi Trilogie reist weiter um den Globus, im November mit Station beim London Palestine Film Festival.

Inhalt
Unter dem Oberthema Verlust, Zugehörigkeit, Erbe und nationale Identität untersuchen die drei Filme A Space Exodus (2008), Nation Estate (2012) und In the Future They Ate from the Finest Porcelain (2015, Koregie Soren Lind) jeweils unterschiedliche Aspekte des politischen Aufruhrs im Nahen Osten.
Während A Space Exodus die endgültige palästinensische Entwurzelung ausmalt und die derzeitige politische Lage in ihr außerirdisches Extrem führt, indem der erste palästinensische Mensch auf dem Mond landet, zeigt Nation Estate einen düsteren Bericht über eine Bevölkerung, deren Bewegungsfreiheit sich auf einen einzigen Wolkenkratzer beschränkt, in dem jeder palästinensischen Stadt eine Etage zugestanden wird. In der letzten Folge der Trilogie, In the Future They Ate from the Finest Porcelain, versucht die Anführerin einer Narrativ-Widerstandsgruppe verzweifelt, die Zukunft ihres Volkes zu sichern und begibt sich hierfür in die archäologische Kriegsführung.
Mit der Sprache des Science Fiction und Hochglanzproduktion präsentiert Sansours Trilogie eine dystopische Sicht auf den Nahen Osten an Rande der Apokalypse.

Alle drei Filme sind im Verleih und internationalen Vertrieb von mec film, sie können einzeln oder als Paket gebucht werden.
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8. SOLOMON’S STONE in der Türkei

Ramzi Maqdisis kurze schwarze Komödie ist Mitte November auf dem Malaty Film Festival in der Türkei zu sehen.

Inhalt
Hussein, ein junger Palästinenser, bekommt eine Paketbenachrichtigung von der israelischen Post. 20.000$ muss er für die Herausgabe der Sendung zahlen. Getrieben von der Neugier nach dem Inhalt des Pakets verkauft Hussein gegen den Widerstand seiner Mutter sein gesamtes Hab und Gut.
Nach der Erzählung Das Blaue Licht von Hussein Barghouti.
Kurzfilm, Palästina/Spanien 2015, 25 min, Arabisch mit engl. oder franz. UT
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9. Veranstaltungen

Do, 22.11.2018 um 19.00h in der Kinemathek Karlsruhe
Eröffnungsvortrag der Filmreihe Syrien, mon amour durch Irit Neidhardt (mec film)
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Do, 29.11.2018 um 19.00h im Studio im Hochhaus, Zingster Strasse 25, 13051 Berlin
Der Bürgerkrieg im aktuellen libanesischen Kino
Im zeitgenössischen Autorenkino sowie in der Videokunst aus dem Libanon ist der Bürgerkrieg auch knapp dreißig Jahre nach seinem offiziellen Ende allgegenwärtig. Während sich das Stadtbild Beiruts in dieser Zeit grundlegend gewandelt hat, sind die politischen und sozialen Wunden nach wie vor so offen wie sichtbar. Nur wenige Gebäude bleiben seit 30 Jahren gespenstisch unberührt. In ihrem Kurzvortrag gibt Irit Neidhardt einen Einblick in das Filmschaffen im Libanon.
im Anschluss: Vorführung von Rana Eid's Dokumentarfilm Panoptic (Libanon 2017)
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Mehr zu Veranstaltungen im Bereich Kino und Arabische Welt
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10. DVD des Monats: LIKE TWENTY IMPOSSIBLES

Das besetzte Palästina: eine ruhige Landschaft, die jetzt durch militärische Checkpoints vernarbt ist. Als ein Filmteam sich entscheidet, einen geschlossen Checkpoint zu umgehen in dem es eine abgelegene Nebenstrasse nimmt, entfaltet sich die politische Landschaft und das Team wird langsam von der irdischen Brutalität militärischer Besatzung auseinander genommen. Als visuelles Gedicht und Erzählung fragt Like Twenty Impossibles ironisch nach künstlerischer Verantwortung? und der Politik des Fimmemachens und spricht dabei über die Fragmentierung eines Volkes.

Annemarie Jacir, Palästina 2003, Spielfilm, Kurzfilm, 17 min, Arabisch / Englisch / Hebräisch
Untertitel: Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch
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Auszeichnungen
National Finalist - Academy of Motion Picture Arts and Sciences, Student Academy Awards
Best Short Screenplay - Nantucket Film Festival
Best Short Film - Palm Springs International Short Film Festival
Best Short Film (Emerging Narrative) - IFP/New York
Silver Plaque - Chicago International Film Festival
Best Short Film - Institute Du Monde Arabe Biennale
Best Short Film - Mannheim-Heidelberg International Film Festival

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