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Rundbrief Juni 2018

1. COUNTING TILES und PANOPTIC in Sheffield
2. ECCOMI … ECCOTI in Berlin
3. AND AN IMAGE WAS BORN in Paris
4. Larissa Sansour’s SCI-FI TRILOGIE in Berlin
5. THE DREAM in Aarhus
6. FREE RANGE in Berlin
7. ALI IM PARADIES in Hamburg
8. Veranstaltungen
9. EU-Datenschutzgrundverordnung
10. DVD/VOD des Monats: FREE RANGE
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1. COUNTING TILES und PANOPTIC in Sheffield

Cynthia Choucairs COUNTING TILES und Rana Eid’s preisgekrönter Film PANOPTIC sind derzeit beim Sheffield Doc|Fest im Programmschwerpunkt über den Libanon zu sehen.
Counting Tiles
Im Februar 2016 reist eine Gruppe Clowns auf die griechische Insel Lesbos, um den zahlreichen Flüchtlingen, die das Meer überqueren um Krieg zu entfliehen und nach Europa zu gelangen, Lachen zu bringen. Doch die Clowns finden sich vor verschlossenen Toren und werden zu ZeugInnen der Auswirkungen der neuen EU Flüchtlingspolitik.
Cynthia, die Schwester einer der Clowns, begibt sich mit auf die Reise, die nach und nach zu einer Reflexion der Schwestern über ihre eigene Fluchtgeschichte während des libanesischen Bürgerkrieges wird.
Augenblicke von Humor und ausgelassenem Lachen bringen die Clowns zu ihrer ursprünglichen Mission zurück, wenn sie ironisch mit der Realität spielen bis ihre Clownpersönlichkeiten und ihr Selbst verschwimmen.
Dokumentarfilm, Cynthia Choucair, Libanon/D 2018, 87 min, Arabisch mit engl. UT
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Hintergrundinformationen auf der englischen Seite

Panoptic
Panoptic ist der Brief einer Tochter an ihren verstorbenen Vater und der Versuch, sich mit der turbulenten Vergangenheit des Landes auszusöhnen.
Der Film gräbt sich in den Untergrund Beiruts um die Schizophrenie des Libanon zu untersuchen: einer Nation, die nach Modernität strebt während sie ironischer Weise die Untugenden ignoriert, die die die Modernität verhindern.
Während die libanesische Bevölkerung sich entschieden hat, vor diesen Untugenden die Augen zu verschließen, untersucht Rana Eid, eine einfache Staatsbürgerin, die Paradoxa ihrer Gesellschaft anhand von Tönen, ikonischen Monumenten und geheimen Verstecken.
Dokumentarfilm, Rana Eid, Libanon 2017, 69 min, Arabisch mit engl. oder franz. UT
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2. ECCOMI … ECCOTI in Berlin

Raed Rafei’s abendfüllender Dokumentarfilm ist am 14.6.2018 in der Reihe Beyond Spring in der Werkstatt der Kulturen in Berlin zu sehen. Die Reihe wird von Viola Shafik kuratiert und ist eine Zusammenarbeit von Mayadin al-Tahrir e.V. und EUME.

Inhalt
Eccomi ... Eccoti ist eine virtuelle Reise zwischen Italien und dem Libanon. Der Regisseur, der aufgrund der strickten europäischen Visumsbedingungen in einer Fernbeziehung mit seinem Partner lebt, flickt gemeinsam erlebte Augenblicke zusammen, in dem Versuch einen möglichen Alltag für das Paar zu schaffen.
Er befragt seinen Partner, Sandro, über dessen Jugend und das Streben einer Generation Homosexuller nach Anerkennung in einer feindlichen Umgebung. Zurück in seiner Heimat hat der Regisseur mit dem schwierigen Verhältnis zu seinem Vater sowie mit einer Gesellschaft, die Homosexualität als Anomalie betrachtet zu kämpfen. Im Schwebezustand zwischen Europa, dem verheißenen Land für Homosexuelle, das jedoch unerreichbar bleibt und der arabischen Realität, die sein Wesen ablehnt, sucht der Regisseur Trost in der Wärme des Paares.
Dokumentarfilm, Raed Rafei, Libanon 2017, 68 min, Arab./Franz./Engl./Ital. mit engl. UT
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3. AND AN IMAGE WAS BORN in Pairs

Firas Khoury’s 9 minütiger, teilweise animierter Film ist Ende Juni im Wettbewerb des Arabischen Film Festivals in Paris zu sehen.
Inhalt
Der zweijährige palästinensische Razi liebt es, die Geschichte vom Monster zu hören. Die Geschichte ist eine Allegorie der palästinensischen Situation, aber Razi ist zu jung, dies zu verstehen. Er möchte einfach fantasieren und die Einzelheiten immer wieder durchleben. Der Erzähler hat seinen eigenen Film im Kopf.
Kurzfilm, Firas Khoury, Palästina 2017, 9 min,  Arabisch mit engl. oder franz. UT
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4. Larissa Sansour’s SCI-FI TRILOGIE in Berlin

Die Science Fiction Kurzfilm-Trilogie von Larissa Sansour wird auf der Konferenz Imagining the Future: The Arab World in the Aftermath of Revolution, die am 9.&10.6.  im Archive Kabinett in Berlin stattfindet, gezeigt. Die Konferenz wird von AFAC und EUME veranstaltet, die Regisseurin diskutiert ihre Arbeit nach der Vorführung.

Inhalt
Unter dem Oberthema Verlust, Zugehörigkeit, Erbe und nationale Identität untersuchen die drei Filme A Space Exodus (2008), Nation Estate (2012) und In the Future They Ate from the Finest Porcelain (2015, Koregie Soren Lind) jeweils unterschiedliche Aspekte des politischen Aufruhrs im Nahen Osten.
Während A Space Exodus die endgültige palästinensische Entwurzelung ausmalt und die derzeitige politische Lage in ihr außerirdisches Extrem führt, indem der erste palästinensische Mensch auf dem Mond landet, zeigt Nation Estate einen düsteren Bericht über eine Bevölkerung, deren Bewegungsfreiheit sich auf einen einzigen Wolkenkratzer beschränkt, in dem jeder palästinensischen Stadt eine Etage zugestanden wird. In der letzten Folge der Trilogie, In the Future They Ate from the Finest Porcelain, versucht die Anführerin einer Narrativ-Widerstandsgruppe verzweifelt, die Zukunft ihres Volkes zu sichern und begibt sich hierfür in die archäologische Kriegsführung.
Mit der Sprache des Science Fiction und Hochglanzproduktion präsentiert Sansours Trilogie eine dystopische Sicht auf den Nahen Osten an Rande der Apokalypse.
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5. THE DREAM in Aarhus

Mohamad Malas Dokumentarfilmklassiker AL-MANAM / THE DREAM ist Ende Juni auf dem Syrian Cinema Day in Aarhus (Dänemark) zu sehen.

Inhalt
Alltag in palästinensischen Flüchtlingslagern im Libanon, Menschen gehen ihrer Routine nach. Sie arbeiten im Haus, in Fabriken, in Werkstätten, im Kampf, im Büro, am Meer. Sie erzählen von ihrem Leben und ihren Träumen. Wir hören Lieder und Geschichten aus dem Radio. Alles vermischt sich zum einem wahrhaftigen Bild surrealer Wirklichkeit.
Der Film wurde 1981 gedreht und erst 1987 fertiggestellt. Nach den Massakern vom Sommer 1982 ließ der Regisseur das Material liegen, da er nicht wusste, ob die Menschen, die sich ihm so sehr geöffnet hatten noch am Leben waren.
Dokumentarfilm, Mohamad Malas, Syrien 1987, 45 min, Arabisch mit div. UT-Fassungen
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Das Buch zum Film
1991 hat Mohamad Malas sein Tagebuch zu den Dreharbeiten an "Der Traum" sowie diejenigen Träume, die keinen Eingang in den Film gefunden haben, unter dem Titel "al-Manam. Mufakirat Filim" bei Dar al-Adab in Beirut veröffentlicht. 2016 ist die englische Übersetzung mit dem Titel "The Dream. A Diary of the Film" bei der American University in Cairo Press erschienen.
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6. FREE RANGE in Berlin

Bass Bréche Kurzfilm war am 9.6.2018 bei der LangenNacht der Wissenschaft Berlin im Programm "(Re)Negotiating Boundaries and Borders in Muslim Cultures and Societies" zu sehen; eine Kooperation mit ALFILM, dem arabischen Film Festival Berlin.

Inhalt
Auf tatsächlichen Ereignissen beruhend, erzählt Free Range die Geschichte einer Kuh, die die libanesisch-israelische Grenze überschreitet und die 16Jährige Malakeh und ihre Familie trifft. Ein libanesischer Spaghetti-Western über Grenzen und Machtverhältnisse, Religionen, Kühe sowie UN-Missionen.
Kurzfilm, Bass Bréche, Libanon/D 2014, 16 min, cinemascope, Arabisch mit engl. UT
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7. ALI IM PARADIES in Hamburg

Viola Shafik’s anti-Biografie von El Hedi Ben Salem M’barek Mohammed Mustafa läuft am 17.6.2018 in Arab Cinema Club im B-Movies in Hamburg.

Inhalt
Für seinen antirassistischen Film ‚Angst essen Seele auf‘ (1973) hat Rainer Werner Fassbinder internationale Anerkennung bekommen. Der Protagonist, ein arabischer Gastarbeiter, wurde von dem Marokkaner El Hedi Ben Salem M’barek Mohammed Mustafa, Fassbinders damaligem Geliebten, gespielt. Während sich der Film selbst mutig mit dem Rassismus der Nachkriegs-BRD auseinandersetzt, scheinen seine Macher/innen dem realen Mann eine gewisse Gleichgültigkeit entgegen zu bringen, sie fantasieren sich ihren eigenen Salem. Anhand von Interviews und Archivbildern legt Viola Shafik in ‘Ali im Paradies’ die Imagination El Hedi Ben Salem durch die Fassbinder-Gruppe frei. Ein Bild, das viele von ihnen bis heute nicht revidiert haben.
Dokumentarfilm, Viola Shafik, Ägypten/D 2011, 92 min, dt/arab/franz mit EnglUT
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8. Veranstaltungen

Ende Mai war Irit Neidhardt (mec film) Diskutantin auf dem Podium The Circulation of Palestinian and Arab Cinema in Europe - bei den Festival Ciné-Palestine Industry Days
From art house cinemas to festivals and to alternative exhibition venues, the panelists will discuss their experience of distributing, curating and programming independent Palestinian and Arab cinema in Europe.
Podiumsgäste: Béatrice Grossi - Programmer - Cinéma Le Studio, Irit Neidhart - Verleiherin, mec film, Christophe Postic - Künstlerischer Leiter von Les États généraux du film documentaire de Lussas
Moderation: Mélanie Simon-Franza - Verleiherin, Juste Doc
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Vortrag von Irit Neidhardt am Sonntag, 24. 6. 2018, um 12.00h im Quäker Nachbarschaftshaus, Kreutzerstraße 5-9 in Köln-Ehrenfeld: Jerusalem, Jeruschalajim, al-Quds – Über die Verankerung von Palästinabildern in der europäischen Alltagskultur. Eine Veranstaltung von Café Palestine-Colonia
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Mehr Informationen zu Veranstaltungen von Irit Neidhardt finden Sie hier.
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9. EU-Datenschutzgrundverordnung

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Nach der neuen Europäischen Datenschutzgrundverordnung (DSGVO), die ab 25.Mai 2018 auch für uns gilt, dürfen wir Ihnen nur Informationen schicken, wenn Sie uns dies erlauben. 
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10. DVD/VOD des Monats: FREE RANGE

Auf wahren Begebenheiten beruhend, erzählt Free Range die Geschichte einer Kuh, die die libanesisch-israelische Grenze überschreitet und die 16Jährige Malakeh und ihre Familie trifft. Ein libanesischer Spaghetti-Western über Grenzen und Machtverhältnisse, Religionen, Kühe sowie UN-Missionen.
Kurzfilm, Bass Bréche, Libanon/D 2014, 16 min, cinescope, Arabisch mit engl. UT, DVD PAL
Der Regisseur über den Film
„Free Range“ ist die Geschichte einer mittellosen libanesischen Familie, die an der israelischen Grenze lebt. Ein Nachbar, den sie über die Jahre zu verabscheuen und zu fürchten gelernt haben. Als eine israelische Kuh sie erwartet besucht, können sie nicht anders als sie zu melken, egal woher sie kommt; so begehen sie einen unverzeihlichen Akt des Ungehorsams gegenüber ihren lokalen Autoritäten, für den es letztlich einen Preis zu zahlen gilt.
Im Südlibanon ist der Unterschied zwischen einer Kuh und einer israelischen Kuh gewaltig, besonders für die Behörden beiderseits der Grenze. Diejenigen, die ihre Macht aus der Politik der Angst ziehen, die sie seit Jahrzehnten betreiben und die sie mit allen Mitteln weiter verbreiten. Eine gezielt aufgebaute Angst vor den Anderen.
Betrachtet man das Leben dieser Familie an der Grenze, ist es eine gewöhnliche Geschichte, nicht nur im Libanon sondern in allen Konflikt-Regionen weltweit. Landminen verwüsten die Felder und de Opfer sind immer normale Menschen, die am Ende zu Zuschauern ihres eigenen Lebens werden. Die sich selbst von Ferne betrachten, ihren langsamen Tod beobachtend. Sie sind die ultimativen Opfer dieser gezielten Angst.
„Free Range“ ist eine einfache doch komplexe Geschichte, die sich mit verschiedenen Themen von Grenzen über Kulturen, zu Religion, Macht und Politik auseinander setzt und damit, wie sie sich vermischen und sich unterschwellig in das Leben normaler Menschen graben. (Bass Bréche)
Die DVD kaufen
Den Film online bei realeyz sehen
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