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Regisseur
Mohamad Malas

المخرج محمد ملص

Biographie

Mohamad Malas wurde 1945 in Kuneitra auf den Golan Höhen geboren. Er ist ein international bekannter syrischer Regisseur, der zu den ersten Autorenfilmern seines Landes gehört.

Bevor Malas zum Filmstudium am berühmten Gerassimow-Institut für Kinematographie (WGIK) in Moskau ging, arbeitete er von 1965 bis 1968 als Lehrer. Während seiner Zeit am WGIK realisierte er mehrere Kurzfilme und war nach seiner Rückkehr nach Syrien beim syrischen Fernsehen tätig. Dort hat er verschiedene Kurzfilme verwirklicht, unter anderem Quneitra 74 (1974) und al-Zakira (Die Erinnerung) im Jahr 1977.
Zusammen mit Omar Amiralay gründete er den Kinoklub Damaskus.

Zwischen 1980 und 1981, während des libanesischen Bürgerkriegs,  drehte Mohamad Malas den Dokumentarfilm al-Manam (Der Traum) über Palästinenserinnen und Palästinenser in den Flüchtlingslagern im Libanon.
Die Regie seines ersten abendfüllenden Spielfilms Ahlam al-Madina (Träume der Stadt) führte er 1983. Das Drehbuch zu dem autobiographischen Coming-of-Age Film, der auf den Festivals in Valencia und Karthago als bester Film ausgezeichnet wurde, schrieb er zusammen mit Samir Zikra.
1990 machte er Nur wa Zilal (Chiaroscuro), einen Dokumentarfilm über Nazih Shahbandar, den Malas als ersten syrischen Filmemacher betrachtet. Der Film wurde von der syrischen Regierung verboten und konnte nur einmal, 1993, im American Cultural Centre in Damaskus gezeigt werden.

Malas's zweiter Spielfilm, al-Lail (The Night), entstand 1992. Der autobiographische Film ist im Quneitra der Jahre 1936 bis zum arabisch–israelischen Krieg im Jahr 1948 angesiedelt. Zusammen mit Ahlam al-Madina bildet er die beiden ersten Teile einer bisher unvollendeten Trilogie. Beide Filme wurden auf der Sektion Forum der Berlinale gezeigt. Al-Lail erhielt große internationale Anerkennung und wurde 1992 mit dem Hauptpreis des Internationalen Film Festivals Karthago ausgezeichnet; in Syrien war der Film bis 1996 verboten.
Eine weitere Zusammenarbeit mit Omar Amiralay ist der Dokumentarfilm  Moudarres  aus dem Jahr 1996 über den bahnbrechenden syrischen Maler Fateh Moudarres. Seinen dritten Spielfilm, Bab al-Makam (Passion), realisierte Malas 2005. Ladder to Damascus stellte er 2013 fertig, seine Welturaufführung feierte der Film beim Internationalen Film Festival Toronto.

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Über die Arbeit von Mohamad Malas

Traum und Erinnerung - Viola Shafik: Interview mit Mohmmed Malas in: Journal Film Nr. 22 Herbst 1990
„Bereits 1981 machte der Schriftsteller und Regisseur Mohammad Malas Aufnahmen in palästinensischen Flüchtlingslagern rund um Beirut, unter anderem auch in Sabra und Chatilla. Das Ergebnis ist ein Dokumentarfilm mit höchst ungewöhnlichem Sujet. Durch die nächtlichen Träume der Lagerbewohner eröffnet DER TRAUM (AL-MANAN, 1987) ein Panorama von Ängsten, Traumata und Tod, das nicht nur die harten Lebensbedingungen der Menschen, sondern auch ihr schwieriges Verhältnis zu den arabischen Nachbarn widerspiegelt. Ein Jahr später fielen ein Großteil der Bewohner Sabras und Chatillas einem libanesisch/israelischen Massaker zum Opfer. Im Nachhinein verleiht dieses tragische Ereignis dem Film nahezu prophetischen Charakter. weiter

Das Kino ist eine Sprache der Seele - von Arezou Khoschnam für Schnitt, 2010
Mohammad Malas ist einer der bekanntesten Filmemacher des syrischen Autorenkinos. Nach seinem Abschluß 1974 am renommierten Moskauer Filminstitut kehrte er in seine Heimat zurück, wo er bis heute lebt. Das diesjährige Arabische Filmfestival Alfilm in Berlin ehrte ihn mit einer Retrospektive seiner gesellschaftskritischen Filme. Mit dem »Schnitt« sprach Mohammad Malas über Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den arabischen Kinematographien, über seine Verantwortung gegenüber der syrischen Gesellschaft und über die Schwierigkeiten der Filmproduktion in Syrien. weiter

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