Director's Note
"Chronic" entstand aus einer Notwendigkeit und Dringlichkeit, den Film zu machen, ihn zu schreiben und zu drehen.
Der Film resultiert aus einer Anhäufung von Erfahrungen und Geschichten, die ich als Bewohner von Beirut erlebt und gehört habe. Beirut, so wie ich es sehe und erlebe, ist eine Stadt, in der das Leben von dem ständigen Gefühl, dem chronischen Gefühl, bestimmt ist, etwas oder jemanden zu verlieren. Ich fühle ständig, am Rande eines großen Wandels zu sein, dabei zu fallen. In letzten paar Jahren habe ich verschiedene Verluste erlebt: Ich habe einen Geliebten verloren, ich habe einen Großvater verloren und ich habe an einem gewissen Punkt Hoffnung in Beirut und den Libanon verloren und alle großen Kindheitsträume. Diese Erfahrungen haben mich stark geprägt, die Art, wie ich die Dinge betrachte verändert und mein alltägliches und künstlerisches Handeln beeinflusst.
Omar und ich ähneln uns sehr. Das Verfahren Omars im Film ähnelt meinem eigenen Vorgehen als Autor und Regisseur von Chronic. Omar folgt seinen Gefühlen, er muss Eindrücke vermitteln, Fragen stellen und Geschichten, Emotionen und Gesichter aufnehmen. Genau das ist, was mich gedrängt hat, "Chronic" zu realisieren, so dass ich diese Reise durch Bilder und Töne vornehmen kann.
Von der Idee bis zu den letzten Schritten der Post-Produktion habe ich versucht, den Film in völliger Freiheit entstehen zu lassen: Ich wollte eine freie Form und erzählerischen Aufbau erkunden. Ich habe mich selten großartig gefragt, wohin der Film führt. Szene für Szene, Dialogzeile für Dialogzeile, Aufnahme für Aufnahme hat sich der Film aufgebaut. Von einem tiefen inneren Gefühl und mit großem Vertrauen in das Team, sind wir alle durch dieses Abenteuer, wie ich es nennen möchte, gegangen. (Mohamed Sabbah)