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Newsletter Juni 2022

1. 1982 NEUNZEHNHUNDERTZWEIUNDACHTZIG
2. IN THE FUTURE THEY ATE FROM THE FINEST PORCELAIN in München
3. LIKE TWENTY IMPOSSIBLES in den USA (online)
4. IN VITRO in Litauen
5. Veranstaltungen: Vortrag & Workshop
6. DVD/VoD des Monats - HAUNTED
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1. 1982 NEUNZEHNHUNDERTZWEIUNDACHTZIG
Der vielfach preisgekrönte Spielfilm von Oualid Mouaness lief am 6.6.2022 bei Die Linse in Münster.

Voller Empathie für seine Figuren hat Oualid Mouaness in „1982“ einen großartigen Film realisiert. (taz)
Mit angenehmer Beiläufigkeit erzähltes, stark durchkomponiertes und famos gespieltes Kriegs-Drama. (spielfilm.de)

Inhalt
Es liegen nur noch wenige Prüfungen vor den Schülerinnen und Schülern der Privatschule in den Bergen vor Beirut. Gleich sind Sommerferien und der 11-jährige Wissam muss sich beeilen: Es bleibt nicht mehr viel Zeit, um der gleichaltrigen Joana seine Gefühle zu gestehen. Lehrerin Yasmine und Lehrer Joseph hingegen kennen die Gefühle füreinander, die politische Lage aber hat sie entzweit. Und während Wissam noch Pläne schmiedet, wird die Lage außerhalb der Schule immer kritischer. Es ist das Jahr 1982, die israelische Armee marschiert in den Libanon ein. Im Laufe des Schultages rückt der Krieg immer näher.
Spielfilm, Oualid Mouaness, Libanon/USA/Katar/Norwegen 2019, 100 min, Arabisch mit dt. Untertiteln, FSK: 12
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2. IN THE FUTURE THEY ATE FROM THE FINEST PORCELAIN in München

Der kurze Sci-Fi von Larissa Sansour und Soren Lind ist am 22.6.2022 im Maximiliansforum in München zu sehen.

Inhalt
Eine Narrativ-Widerstandsgruppe vergräbt ausgeklüngeltes Porzellan, das vermeintlich einer frei erfundenen Zivilisation gehört. Ihr Ziel ist, die Geschichte zu beeinflussen und die zukünftigen Ansprüche auf ihr verschwindendes Land geltend zu machen.
In the Future They Ate from the Finest Porcelain bewegt sich auf der Schnittfläche von Science-Fiction, Archäologie und Politik. In einer Kombination aus Live Motion und CGI, untersucht der Film die Rolle des Mythos für Geschichte, Tatsache und nationale Identität.
Kurzer Sci-fi, Larissa Sansour & Søren Lind, Palästina/DK/UK/Katar 2015, 29 min, cinescope, Arab engl. oder franz. UT
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3. LIKE TWENTY IMPOSSIBLES in den USA (online)

Annemarie Jacir's Kurzfilm-Klassiker von 2003 kann im Juni online im ArteEast Programm zur Zweiten Intifada gestreamt werden.

Inhalt
Das besetzte Palästina: eine ruhige Landschaft, die jetzt durch militärische Checkpoints vernarbt ist. Als ein Filmteam sich entscheidet, einen geschlossen Checkpoint zum umgehen in dem es eine abgelegene Nebenstrasse nimmt, entfaltet sich die politische Landschaft und das Team wird langsam von der irdischen Brutalität militärischer Besatzung auseinander genommen. Als visuelles Gedicht und Erzählung fragt Like Twenty Impossibles ironisch nach künstlerischer Verantwortung und der Politik des Fimmemachens und spricht dabei über die Fragmentierung eines Volkes.
Kurzfilm, Annemarie Jacir, Palästina 2003, 17 min, 35 mm oder digital, Arab./Engl. mit engl., franz, dt. oder span UT
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4. IN VITRO in Litauen

Larissa Sansour und Soren Lind's kurzer Sci-Fi wurde am 3.6.2022 bei Meno Avilys in Vilnius (Litauen) gezeigt.

Inhalt
In Vitro spielt nach einer Naturkatastrophe. Ein verlassener Kernreaktor unter der biblischen Stadt Bethlehem wurde in eine riesige Obstplantage umgewandelt. Mit alten Samen aus der Zeit vor der Apokalypse, bereitet eine Gruppe von WissenschaftlerInnen die Wiederbepflanzung der des oberirdischen Bodens vor.
Im Krankenhausflügel der unterirdischen Anlage liegt die siechende Gründerin der Obstplantage, die 70-Jährige Dunia, auf ihrem Sterbebett, als die 30-Jährige Alia sie besuchen kommt. Alia ist im Rahmen eines umfassenden Klon-Programms unterirdisch geboren und hat die Stadt, die sie wiederaufzubauen bestimmt ist nie gesehen.
kurzer Sci-fi, Larissa Sansour & Søren Lind, Palästina/Dänmark/UK 2019, 28 min, digital, 1:2.66, Arabisch mit engl. UT
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5. Veranstaltungen: Vortrag & Workshop

Am 2.6.2022 hielt Irit Neidhardt (mec film) bei Meno Avilys in Vilnius (Litauen) den online
Vortrag Pionierinnen, Diven, Visionärinnen – Die Frauen des arabischen Kinos
Seit der erste Film mit vollständig arabischem und afrikanischem Stab und Besetzung, Zohra – Drehbuch, Schnitt und Hauptdarstellerin Haydée Samama Chikly Tamzali – vor genau 100 Jahren in Tunis veröffentlicht wurde, spielen Frauen eine entscheidende Rolle im arabischen Filmemachen. Sie gehörten zu den allerersten ProduzentInnen, führten das Star-System ein, gingen mit ihren Kameras an die Front der zu vielen Kriege, gründeten Kinos, gestalteten den Ton, gaben und geben verschiedenen Gruppen ihrer Gesellschaften eine Stimme, erzählen Geschichte und stellen sich die Zukunft vor. Dieser Vortrag gibt einen Überblick über die arabische Filmgeschichte nach ihren Arbeiterinnen.

Am 4.6.2022 führte sie im Auftrag vom Ibn Rush Fund e.V. in Berlin den Workshop Das Heilige Land – ein realer Ort? Bilder von Palästina für LehrerInnen und MultiplikatorInnen durch. Anhand von Bildern, die hauptsächlich vor der Nakba, der Vertreibung und Flucht der Palästinenser:innen 1948, entstanden sind, ging es in dem Workshop um die Frage, wer Palästina wann und zu welchem Zweck dargestellt hat. Es geht um christlich- religiöse Fotografie ebenso wie um britisch-koloniale und zionistische Bilder sowie palästinensische Alltags- und Pressefotografie.
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6. DVD/VoD des Monats - HAUNTED

Sehr eindringlich. (zitty)
Haunted ist kein herkömmlicher Film. Er zieht den Zuschauer vielmehr in die erschütternde Zwischenwelt der Flüchtlinge und Vertriebenen. (filmdienst)
Der Film Haunted von Liwaa Yazji erzählt die Geschichte des syrischen Krieges so, wie man sie noch nicht gehört hat. (FAZ)


Inhalt
Als die Bomben kamen, war das erste was wir taten, wegzulaufen. Später erinnerten wir uns daran, nicht zurück geschaut zu haben. Wir haben uns nicht verabschieden können, von unserem Heim, unseren Erinnerungen, unseren Fotos und dem Leben, das in ihnen wohnte. Unbehaust wie diese Räume sind wir geworden, mit unseren hastig gepackten Sachen, und den vergessenen Dingen, die uns nun heimsuchen… Der Flucht und Vertreibung aus Syrien folgt das ungewisse Dasein in einem physischen und mentalen Nirgendwo, einem Nicht-Raum zwischen gestern und morgen. „Haunted“ erzählt vom Verlust von Heimat und Sicherheit, von der realen und metaphorischen Bedeutung, die ein Haus, ein Heim im Leben eines Menschen hat.

DVD-Info
Liwaa Yazji, Syrien 2014, Dokumentarfilm, 112 min, Arabisch
Untertitel: Deutsch
Inhaltsangabe, Stabangaben, Biografie der Regisseurin
PAL, kein Ländercode, sofort lieferbar
! Für Insitutionen haben wir eine 63–Minuten Fassung des Films sowie Arbeitsmaterialien zum kostenfreien Download !

Auszeichnungen
FID Marseilles: Besondere Erwähnung in der Kategorie: First Film Prize
Festival des arabischen Films Gabès: Bronzener Preis

Themengebiete
Syrien, Flucht, Vertreibung, Haus, Zuhause, Libanon, Belagerung, Krieg

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