Director's Statement
Im Oktober 2015 reiste meine Schwester Sabine als Mitglied einer Gruppe der Clowns Without Borders nach Lesbos, um für Flüchtlinge, die den gefährlichen Weg über das Meer nach Europa nahmen, aufzutreten. Internationale Medien berichteten über die Migration und ich war überwältigt von den Beiträgen. Ich musste selbst sehen, um zu verstehen.
Im Februar 2016 folgte ich meiner Schwester bei ihrer Rückkehr nach Lesbos. Nach meiner Ankunft änderten sich alle meine Pläne. Zutritt zu sämtlichen Flüchtlingsunterkünften wurde uns verwehrt.
Wir befanden uns im Nirgendwo, nicht wissend, worauf wir warteten. Ich fühlte mich, als sei ich selbst ein Flüchtling, meine Kriegsängste kehrten zurück und ich wollte nach Hause. Aber nach Hause zurück zu kehren bedeutete zu den Erinnerungen an den Krieg und die Flucht unserer Familie von einem Ort zum anderen zurück zu kehren.
All diese Erinnerungen schwirrten in meinem Kopf während ich die Clowns filmte, die warteten, sich wunderten…
Als ich zwei Jahre alt war flohen meine Eltern vor dem Bürgerkrieg im Libanon und gingen nach Athen. Heute, 40 Jahre später, wiederholt sich die Geschichte mit anderen Menschen und mir selbst an demselben Ort, aus einer anderen Perspektive. (Cynthia Choucair)