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Inhalt für drei Teile / Die Regisseure über den Film / Gespräch mit den Regisseuren / Die Orte im Film

Synopsen für den Film in drei Teilen
Eine Roadmovie-Dokumentation des palästinensischen Filmemachers Michel Khleifi und des israelischen Filmemachers Eyal Sivan, gefilmt entlang der Teilungslinie der UN Resolution 181, die die Juden und Araber Palästinas trennen sollte. Ein filmischer Akt des Vertrauens, Begegnungen mit Frauen und Männern, Israelis und Palästinensern, Soldaten und Zivilisten, die in Palästina-Israel leben.
ROUTE 181 ist in drei Kapitel unterteilt:

Teil I - Der Süden
- Von der Hafenstadt Ashdod zu den Grenzen des Gaza-Streifens -
„Der Süden liegt im Schatten von Gaza. Über Gaza spricht man nicht. Geschlossen, man kann nicht rein. Ethnisch wurde der Süden sehr gesäubert, es gibt kaum Palästinenser. Da ist die alte Frau. Ansonsten gibt es im Süden nur den Gazastreifen. Daher äußern sich die Leute mit einem gewissen Gefühl von Freiheit, weil man "unter sich" ist. Es gibt Redefreiheit, aber auch einen bestimmten Kampf im Angesicht des Gazastreifens, der Schuldgefühle weckt. In Gaza leben hauptsächlich Flüchtlinge, die kommen irgendwo her und die Leute wissen das“. (aus einem Gespräch mit den Filmemachern)

Teil II - Das Zentrum
- Von der jüdisch-arabischen Stadt Lod/Lydda nach Jerusalem -
Das Zentrum ist das Herz des Konflikts. Es grenzt an die Westbank, da ist die Region Jerusalem, wo der Konflikt am härtesten ist. Es gibt die unterschiedlichsten Begegnungen aus dem Alltag, wie Szenen über die Möglichkeiten und Grenzen des Zusammenlebens in der gemischten palästinensisch-jüdischen Stadt Lod/Lydda, während der Ausgangssperre in Ramallah sitzt ein Soldat in seinem Panzer und philosophiert über Kafka, Geographen erklären die Verschiebungen der Grenzen.

Teil III - Der Norden
- Von Rosh Ha’ayn, neben der neuen Trennungsmauer bis an die libanesische Grenze -
„Im Norden wird der Kolonialismus aus der Zeit vor der Staatsgründung Israels sehr sichtbar. In jener Region hat die Besiedlung begonnen. Je mehr wir uns der Grenze nähern, desto mehr treffen wir Leute, die beinahe verloren sind, im Norden, an der Grenze“.  Palästinensische Arbeiter bauen an der Trennungsmauer, ein Veteran erzählt über die Vertreibungen der Palästinenser im Rahmen der „Besen-Aktion“, an der Nordgrenze erzählen Juden aus Marokko und Tunesien von ihrem Leben dort und stellen ihre Gegenwart in Israel in Frage und weitere Begegnungen.

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Die Regisseure über den Film
Trotz der Stammes-Loyalität, die uns aufgebürdet wird und die wir ablehnen, haben wir uns entschlossen, gewappnet mit unserer gemeinsamen Erfahrung, in unser Land zurückzukehren. Damit wollten wir die geographische und mentale Realität, in der Männer und Frauen in Palästina-Israel heute leben, entschleiern.
Die Demarkationslinie des Teilungsplans für Palästina, 1947 von der UNO ausgearbeitet und beschlossen, war der Ausgangspunkt für unseren Film. Für uns stellte sie sowohl eine dokumentarische Herausforderung als auch ein menschliches Abenteuer dar.
Unser Ziel war es, mit der gewöhnlichen Herangehensweise zu brechen, in der Menschen, Orte oder Vorkommnisse nur deshalb gefilmt werden, weil sie mit der ideologischen Einstellung des Filmemachers übereinstimmen, wo nichts als die bekannten politischen Diskurse oder Klischees dessen, was man den israelisch-palästinensischen Konflikt nennt, beleuchtet wird.
Entlang dieser Demarkationslinie, die in der Realität nicht existiert, wollten wir auf eine ungewöhnliche Weise Männer und Frauen sowie Orte filmen, die vorher unbemerkt waren. Während dieser zufälligen Begegnungen hörten wir zusammen den unterschiedlichen Klängen der Menschen zu, ihren Leidenschaften und Desillusionen. Wir provozierten – in uns und in unseren Gesprächspartnern – ein Verhältnis von Zuneigung als Antwort auf einen tägliche Realität, die von Gefahr durchdrungen und von Tod überwältigt ist. Wir hoffen, dass die Stimmen derer, die im offiziellen Diskurs vergessen sind, gehört werden. Die Stimmen derer, die trotzdem die Mehrheit in beiden Gesellschaften ausmachen; derer, in deren Namen Kriege geführt werden.
Wir wollten einen Film schaffen, der der Vorstellung etwas entgegensetzt, dass das einzige, was Israelis und Palästinenser gemeinsam können, bis zum blutigen Ende zu kämpfen ist.  (Michel Khleifi & Eyal Sivan)

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Gespräch mit den Regisseuren
Der folgende Text ist der Mitschnitt eines Filmgespräches nach einer Vorführung in Paris im Herbst 2003. Der Mitschnitt ist als Bonus auf der DVD von ROUTE 181 zu sehen, die im November 2004 erscheint.

Die Idee eines gemeinsamen Films entstand im April 2002 mit der Wieder-Besatzung der palästinensischen Gebiete, der "Operation Schutzwall", zu einem Zeitpunkt, als die Idee der Trennung vielen als Fortschritt vorkam. Kern der UN-Resolution 181, deren Namen der Film trägt, ist die Idee der Teilung Palästinas.

Man kann sagen, dass die "aufgeklärten Nationen" die politische Idee hatten, Scheidung vor der Ehe vorzuschlagen. Das ist originell. Das hat zu der aktuellen Situation geführt, ist der Ausgangspunkt des Konflikts. Die Resolution bildete die rechtliche Grundlage für die zionistische Kolonisation Palästinas, basierend auf einer Teilung, die wie eine Narbe aussieht, mit den zwei X auf der Karte.

Palästina, das nicht ideal ist, das seit langem kolonisiert ist, oder Eretz Israel, welcher Name auch immer, in diesem Palästina gibt es ein Zusammenleben von Muslimen, Christen und Juden, Atheisten, Gott sei Dank, und anderen. Trotz des Zusammenlebens entschied man, das Gebiet zu trennen, nicht zu teilen. Seit der Trennung geht es um die Teilung der Teilung, um den Konflikt zu lösen. Es geht um Trennen, nie um Teilen. Sich das Gebiet zu teilen bedeutet eine Sichtweise zu teilen, einen Weg, eine Strecke, Menschlichkeit. Das ist, was wir den "Progressiven", die für Trennung sind, entgegensetzen.

Wir haben eine Strecke aufgemalt und sind ihr entlang gefahren, haben Leute getroffen und sind weitergefahren. Auf unserem Weg haben wir alle Leute zufällig getroffen, wir haben nichts vorausgeplant. Der Film zeigt immer wieder, wie unsere Fahrt verlaufen ist und wie wir die Leute getroffen haben. Genau so. Der Aufbau des Films spiegelt den Verlauf unserer Reise. Das ist Kino, die unterschiedlichen Äußerungen verschmelzen mit ihren geographischen Orten.

Der Süden liegt im Schatten von Gaza. Über Gaza spricht man nicht. Geschlossen, man kann nicht rein. Ethnisch wurde der Süden sehr gesäubert, es gibt kaum Palästinenser. Da ist die alte Frau. Ansonsten gibt es im Süden nur den Gazastreifen. Daher äußern sich die Leute mit einem gewissen Gefühl von Freiheit, weil man "unter sich" ist. Es gibt Redefreiheit, aber auch einen bestimmten Kampf im Angesicht des Gazastreifens, der Schuldgefühle weckt. In Gaza leben hauptsächlich Flüchtlinge, die kommen irgendwo her und die Leute wissen das.
Das Zentrum ist das Herz des Konflikts. Es grenzt an die Westbank, da ist die Region Jerusalem. Das ist, wo der Konflikt am härtesten ist.
Im Norden wird der Kolonialismus aus der Zeit vor der Staatsgründung Israels sehr sichtbar. In jener Region hat die Besiedlung begonnen. Je mehr wir uns der Grenze nähern, desto mehr treffen wir Leute, die beinahe verloren sind, im Norden, an der Grenze.
Weil die zionistische Bewegung, eine kolonialistische, europäische Bewegung, daher eine orientalistische, mit einer rassistischen Einstellung, verantwortlich ist, für die Vertreibung der Palästinenser, die Araber Palästinas, aber auch für die großen Bewegungen der Juden in den arabischen Ländern. Die Methode: "hier fegen, da fegen". Man vertreibt Araber und setzt an ihren Platz andere Araber, an die Grenzen, um... Eine menschliche Mauer, einen menschlichen Schutzwall. Um das aschkenasische Herz des Landes zu schützen.

Es gibt viel Hoffnung in dem Film. Warum?


Wenn man die Mechanismen versteht und die Art wie sie funktionieren, kann man sich lösen, kreativ werden und einen neuen Weg finden, eine neue Sichtweise vorschlagen. Zum Beispiel war es für Juden immer möglich, in Palästina zu leben. Vielleicht nur nicht unter den Kreuzfahrern. Ansonsten konnten Juden sich immer in Jerusalem niederlassen und dort leben. Das ist wichtig zu wissen. Man muss sich klar machen, dass seit 1906, nach der russischen Revolution, dass plötzlich Militante, Nationalisten, Sozialisten kamen, oder? Sozialistische Nationalisten. Sie sind plötzlich gekommen. Sie haben angefangen, Methoden von Diskriminierung einzuführen. Nicht wahr? Der zweite wichtige Punkt ist, dass die Leute frei reden. Sie sagen: "Es ging uns gut in Marokko, in Ägypten, es war gut."
- Im Irak !
Im Irak ! Das heißt, dass Hass gemacht wird, dass man achtsam sein muss. Neuer Hass wird gemacht, auch hier. Hass ist ein Konstrukt. Wenn ein Film zeigt, dass Hass, Ideologie von Diskriminierung Konstrukte sind, können wir sie aufbrechen. Das ist die Hoffnung!
Die Geschichte der arabischen Juden in Israel ist die einer Ent-Arabisierung, weil das Arabische im Widerspruch zum zionistischen Narrativ steht: "3.000 Jahre permanenten Leids, von überall vertrieben". Das ist die Kurzfassung. "Man hat uns vertrieben, wir haben keine Wahl." Die Juden aus islamischen Ländern die Sefarden, die Orientalen, die Misrachim erzählen etwas anderes. Aber das steht im Widerspruch zur offiziellen zionistischen Geschichte.

Die Führung der Rechten in Israel ist aschkenasisch. Wie die der Siedler in den besetzten Gebieten. Nicht orientalisch. Aber die Orientalen, im Prozess der Ent-Arabisierung, wollen sich unterscheiden, trotz desselben Essens, derselben Sprache, des ähnlichen Aussehens. Um sich zu unterscheiden, verachtet man die Araber.

Wir zeichnen die Form eines Dreibeins, auf dem der Zionismus steht. Die drei Beine sind: Leugnung des Arabischen bei einer großen Zahl von Juden, Leugnung der Realitäten im Land als es kolonisiert wurde sowie der Diaspora. Also die Diaspora als eine Eigenart dieser Gruppe, Religion, der Juden zu negieren.
Politisch werten wir Taten, nicht Absichten. Der sowjetische Kommunismus - war das Marx's Traum? Egal, es war Totalitarismus. Herzl's Zionismus interessiert mich nicht sehr. Zionismus hat in seiner Absicht versagt und großen Schaden angerichtet. Seine zwei wesentlichen Ziele waren Juden zu integrieren, normal zu machen und einen sicheren Ort zu schaffen, der kein Ghetto sein würde. Das sind Slogans. Aber in Realität, wäre die zionistische Bewegung ehrlich - übrigens eine veraltete Idee aus dem 19. Jh., in Formaldehyd konserviert, also dem Konflikt - würden sie abtreten. Juden verließen das Ghetto nicht. Der Ort, der der sicherste sein sollte, ist der gefährlichste für Juden. Sie sind nicht integriert. Man integriert sich nicht mit Gewalt, sondern durch Recht. Man integriert nicht durch Ausgrenzung anderer. Die Idee der "Normalisierung der Juden" muss verschwinden, sie hat etwas Antisemitisches. Zionisten sehen Juden als nicht normal. Die Diaspora, das Leben ohne jüdischen Staat ist nicht abnormal. Im Gegenteil, vielleicht ist das gesund, auch wenn nationalistische Juden es ablehnen.

Der Fluch des Zionismus ist der christliche Zionismus. Und muslimischer Zionismus! Wir haben Bushs Freunde gezeigt, aus Texas, die Bäume pflanzen. Aus Kansas. Und wie nennen sie den Palästinenser, der die Bäume pflanzt? Juma'a. Was heißt das? Freitag. Klingelt da was? Unglaublich, das ist die Magie des Kinos. Wir kommen und Juma'a pflanzt für die Weißen! Wir haben gezeigt, wir wissen, dass es arabische, muslimische Zionisten gibt. Anti-Zionismus will die Palästinenser befreien, aber auch das Judentum. Was die arabische Welt betrifft - so muss sie wieder Selbstvertrauen erlangen und das Judentum als fundamentales Element seiner Kultur anerkennen. Es ist unsere Kultur.

Israelis scheinen sich an die zerstörten Dörfer zu erinnern, sie können sie auf der heutigen Landkarte zeigen. Obwohl israelische Geschichte auf Leugnung basiert. Das ist auffällig und interessant. Das gibt die Möglichkeit, anerkennen zu wollen. Wir haben gesehen, dass Israelis die Geschichte Palästinas kennen und verstehen. Sie wissen, wo die Dörfer, Brunnen und Häuser waren.

Also... Moment... Was bedeutet das?
Sie wissen genau, was los ist. Das ist sehr wichtig. Opfer sein ist nicht nur Palästinenser sein. Israelis sind auch Opfer des Zionismus. Das ist wichtig. Das ist eine Ideologie, die Eyal besser erklären kann.

Ich stimme mit Michel überein. Manchmal tun wir das...
Man muss die Ideologie und den Prozess auch auf der mentalen Ebene verstehen, nicht nur das Bewusstsein, und Schlüsse ziehen...

Ist es eine moralische Frage? Führt sie zu politischen Schlüssen?

Wenn man weiß, wo ein Dorf oder eine Stadt war und einige Kilometer weiter leben Flüchtlinge, fragen die Leute im Süden "Was ist mit denen?" Die Frage ist, was ist mit dem Zionismus, der Wissen und Taten voneinander trennt. In einem Filmgespräch vorgestern, hat Elias Sambar vom Palestine Studies Review was gesagt und der Ausdruck war interessant: "Als die Zionisten 1948, sogar vor dem Krieg, begannen, das Land zu leeren und Menschen vertreiben wollten, hatten sie das Gefühl, diese Leute seien Eindringlinge". Das waren Sambars Worte. Was macht man mit Eindringlingen auf seinem Grund? Man schmeißt sie raus. Eindringlinge werden rausgeschmissen, mit Gewalt, durch Zerstörung manchmal zahlt man sie aus. Eigentümer haben da keine moralischen Bedenken. Man muss den Leuten helfen, sich von der Logik der Konfrontation zu befreien. Es scheint eine Konfrontation bis zum bitteren Ende zu sein, eine absolute. "Sein oder nicht sein." "Er oder ich", so. Da müssen wir anfangen. Versuchen, unsere Vision zu ändern, unsere Sichtweise, das Herangehen. Wir müssen humanisieren, den anderen humanisieren. Humanisierung führt zum Status des Menschseins zurück. Alle können gleichberechtigte Bürger sein. Das Problem des Rückkehrrechts sollte aus diesem Blickwinkel gesehen werden. "Mein Recht negiert nicht unbedingt dein Recht. Mein Trauma negiert nicht unbedingt dein Trauma." Es gibt verschiedene Traumata. Das ist menschlich. Wir sind im 21. Jahrhundert. Wir haben das Recht zu leben, das Recht auf... Bewegungsfreiheit, Recht auf Gleichwertigkeit. Wenn das die Grundannahme ist, hört das Rückkehrrecht auf, ein Problem zu sein. Aber die israelische Auffassung eines jüdischen Staates ist nicht nur, dass... dass er den Palästinensern Rechte verwehrt, sondern er rechtfertigt auch zukünftige fundamentalistische Staaten weltweit, das müssen wir verhindern. Wir müssen zusammen arbeiten, dieses Konzept aufzubrechen, dann kann das Rückkehrrecht als Gleichberechtigung gesehen werden. Das Recht, eine bürgerliche Gesellschaft zu gründen, wo er und ich zusammen einen Film machen und unsere Kinder heiraten können. Dafür braucht man keine zwei Staaten.
Es ist schwer, mit Familiengeheimnissen zu leben, Leichen im Keller, Flüchtlingsscharen. Es wird noch schwerer, wenn vorige Generationen, unsere Eltern, sich nicht entschuldigen. Dann tragen wir die Verantwortung. Israel muss die Verbrechen anerkennen und die Schlussfolgerung ist klar - Anerkennung des Rückkehrrechts. Erst dann kann man technische Fragen klären. Das ist was anderes. Solange das Rückkehrrecht nicht anerkannt ist, können wir nicht erwarten, dass die Palästinenser aufgeben.

Ideologisch versuchen die Zionisten, Nazismus mit den Palästinensern zu verknüpfen. Auf der arabischen Seite versucht man, die palästinensische Tragödie mit dem 2. Weltkrieg und dem Genozid an den Juden zu verbinden. Das sind zwei Paar Schuhe. Wir müssen da unterscheiden. Zionismus hat 50 Jahre früher begonnen. Das ist eine andere Geschichte. Kolonialgeschichte. Der Ausgangspunkt ist Imperialismus, Kolonialismus des 19. Jh., das Erbe des Osmanischen Reiches. Wenn wir die Bahnschienen in Lod zeigen, nach der Szene beim Friseur, beziehen wir uns nicht auf den 2. Weltkrieg. Wir zeigen sie, weil sie für die Briten am Ende des 19. Jh. die Gefahr einer Vereinigung des Nahen Ostens symbolisierten. Das ist wichtig zu verstehen. Am Ende des 19. Jh. haben das türkische und das Deutsche Reich Bahnlinien gebaut, um die arabische Welt zu vereinen. Das kolonialistische Projekt hat all dies zerstört. Die Geographen zeigen, im Film, demonstrieren uns den kolonialistischen Denkansatz, und nicht nur den israelischen. Es gibt Palästina, Jordanien, Irak, die die arabische Welt trennen. Man muss zwischen den beiden Themen unterscheiden. Ein zweiter Punkt, stellen Sie sich vor, die Nachfahren der Naziopfer kommen nach Israel. Stellen Sie sich vor, zu humanisieren, sie sind wie ein geschlagenes Kind, das erwachsen wird und sein eigenes Kind schlägt. Das ist menschlich, nicht teuflisch. Wir müssen menschlich werden, denn mein Gegenüber und ich sind beide Menschen, voller Widersprüche.

Die Ruhe in dem Film kommt vom Zuhören, nicht vom Dialog. Wir sind da und hören zu. Wenn Eyal Fragen stellt, hat er, wie wir alle, irgendwann keine Ideen mehr. Ich schalte mich ein, ich beobachte, mache dann weiter oder ich stelle Fragen. Wenn ich keine mehr habe, macht er weiter.
Wir hatten vor allem das Gefühl, dass die Leute reden mussten. Wir haben Leute getroffen, die nie gesprochen haben. Wir haben zugehört. Wenn die marokkanische Frau am Ende erklärt,... sagt sie: "Ich habe das nicht mal meinen Kindern erzählt." Was ist passiert? Wer weiß. Warum hat sie mit uns gesprochen? Vielleicht waren wir so was wie Mediatoren. Darum nenne ich den Film eine Art kollektive Psychoanalyse. Die erste Sitzung war eine 4,5-Stunden Sitzung. Wenn hier Psychologen sind, dann wissen sie... Das ist teuer, aber möglich. Wissen Sie, wenn ich den Film jetzt sehe, erkenne ich, dass das der Weg ist.

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Die Orte im Film

DER SÜDEN
ASHDOD - ISDUD
Name des palästinensischen Ortes: Isdud (25 km nord-östlich von Gaza). Isdud lag an der Küstenstraße, die von Ägypten nach Syrien du Mesopetamien führte und hatte dadurch eine große Bedeutung. 1945 (entsprechend der letzten Volkszählung vor der Besatzung) zählte der Ort 4910 Einwohner (4620 arabisch, 290 jüdisch). Nachdem Israel Isdud am 28.10.1948 besatzt hat, wurde der Ort vollständig zerstört. Nur seine beiden Schulen, die baufällige Moschee und einer der Schreine blieben erhalten. 1950 wurde die Stadt Ashdod, heute Israels bedeutendster Hafen, auf Arab Sruqirs Grund errichtet und expandierte im Laufe der Jahre auf den Grund von Isdud.
Israelische Siedlungen auf dem Grund: Bene Darom (1949) - Sde 'Uzziyyahu (1950) – Shetulim (1950) – Gan ha-Darom (1953)
Der Name der Stadt in der Geschichte: Die Römer nannten Isdud AZOTUS.

GAN YAVNE - BARQA
Name des palästinensischen Ortes: Barqa (37 km nord-östlich von Gaza). 1945 (entsprechend der letzten Volkszählung vor der Besatzung) zählte der ort 870 Einwohner. Barqa wurde am 12. (13.) mai 1948 besatzt und vollständig zerstört.
Israelische Siedlungen auf dem Grund: Das Land wurde ursprünglich nicht direkt besiedelt, die 1931 gegründete Ortschaft Gan Yavne (8000 Einw.) expandierte mit den Jahren auf den Boden von Barqa.
Der Name des Ortes in der Geschichte: Der griechische Name war Barka, der römische Bareca.

NIR AM
Der Kibbuz Nir Am wurde 1949 von Mitgliedern der Gruppe „Gordonia“ aus Bessarabien gegründet. Während des Unabhängigkeitskrieges wurde er als Truppen-Stützpunkt im Kampf gegen die ägyptische Armee genutzt.

NIR OZ-BIR MA'IN
Name des palästinensischen Ortes: Bir Ma’in (14 km süd-östlich von al-Ramla). 1945 (entsprechend der letzten Volkszählung vor der Besatzung) zählte der ort 510 Einwohner. Bir Ma’in wurde am 15.-16. Juli 1948 eingenommen und komplett zerstört.
Israelische Siedlungen auf dem Grund: Kibbuz Nir Oz

EREZ-DIMRA
Name des palästinensischen Ortes: Dimra (12 km nord-östlich von Gaza). 1945 (entsprechend der letzten Volkszählung vor der Besatzung) zählte das Dorf 520 Einwohner. Es wurde Anfang November 1945 eingenommen und vollständig zerstört.
Israelische Siedlungen auf dem Grund: Erez (1949)

EL MASMIYA – BNEI RE'IM
Name des palästinensischen Ortes: El Masmiya, der Ort bestand aus Masmiya al Kabira (41 km nord-östlich von Gaza) und Masmiya al Saghira (42 km nord-östlich von Gaza). 1945 (entsprechend der letzten Volkszählung vor der Besatzung) hatte El Masmiya 3050 Einwohner (2520 in Masmiya al Kabira). Die Dörfer wurden zwischen dem 8. und 11. Juli 1948 eingenommen. Masmiya al Saghira wurde vollständig ausradiert, Masmiya al Kabira wurde weitgehend zerstört, seine beiden Schulen und einige Häuser blieben stehen. Auf dem Boden von El Masmiya gründete Israel 1949 Bnei Re’em.
Israelische Siedlungen auf dem Grund: Bnei Re'em (1949), Chatzav (1949), Yinnon (1952), Achawa (1976), Masmiya Shalom (1950) and Kefar ha-Rif (1956)

YAD MORDECHAI
Unmittelbar südlich von Ashkelon liegt der Kibbuz Yad Mordechai. Er wurde 1943 gegründet und nach Mordechai Anilewicz, den Anführer des Warschauer Ghettoaufstandes benannt. Eine riesige Statue des Helden blickt über die Gemeinschaft. Heute zählt Yad Mordechai ca. 700 Einwohner.

KIRYAT MALACHI-QASTINA
Name des palästinensischen Ortes: Qastina (38 km nord-östlich von Gaza). 1945 (entsprechend der letzten Volkszählung vor der Besatzung) zählte qastina 890 Einwohner. Der Ort wurde am 9. Juli 198 eingenommen und vollständig zerstört. Auf seinem Grund wurde 1951 Kiriat Malachi gegründet.
Israelische Siedlungen auf dem Grund: Qiryat Mal'akhi or Kiryat Malachi (1951) – Kefar Warburg (1939) – 'Arugot (1949) – Kefar Achim (1950) – Avigdor (1950)

SHAFIR-SAWAFIR
Name des palästinensischen Ortes: Sawafir A Sharqiyya (32 km nord-östlich von Gaza). 1945 (entsprechend der letzten Volkszählung vor der Besatzung) zählte der Ort 970 Einwohner. Nach seiner Besatzung am 18. Mai 1948 wurde das Dorf vollständig zerstört. Auf seinem Boden gründetet Israel 1949 Shafir.
Israelische Siedlungen auf dem Grund: En Tzurim (oder En Zurim) (1949) – Shafir (1949) – Zerachya (1950) – Nir Banim (1954)

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DAS ZENTRUM
ABOU-DIS
Westbank, in der Nähe von Jerusalem.

BEIT JALA
Eine palästinensische Stadt in der Nähe von Bethlehem, mit ca. 15.000 Einwohnern.

HULDA-KHULDA
Name des palästinensischen Ortes: Khulda (12 km südlich von al-Ramlah). 1945 (entsprechend der letzten Volkszählung vor der Besatzung) hatte Khulda 280 Einwohner. Es wurde am 6. April 1948 fast vollständig planiert, nur zwei Häuser blieben stehen.

KALANDIA
Das Flüchtlingslager Kalandia liegt in der Westbank zwischen Jerusalem und Ramallah. Nach Angaben der UNRWA liegt die Bevölkerungszahl bei 9500.

KFAR BINOUN – AL QUBAB
Name des palästinensischen Ortes: Al-Qubab (10 km süd-östlich von al-Ramla). 1945 (entsprechend der letzten Volkszählung vor der Besatzung) hatte der Ort 1980 Einwohner. Al-Qubab wurde am 11. Juli 1948 eingenommen und fast vollständig zerstört, nur die schule und einige Häuser blieben stehen. Auf seinem Grund wurde 1952 der israelische Ort Kfar Binun errichtet.

LOD-LYDDA
Name des palästinensischen Ortes: Lydda (Lyd). 1947 hatte Lydda 18.250 Einwohner (nur muslimische und christliche Araber, keine Juden). Es wurde am 11. Juli 1948 eingenommen.
Der Name der Stadt in der Geschichte: Wahrscheinlich kommt der Name von einen griechischen Stamm, der als Lydda bekannt ist und zuerst in der Gegend siedelte.  Unter den Römern hieß die Stadt Diospolis, kurz nach der muslimisch-arabischen Eroberung Palästinas erlangte sie ihren ursprünglichen Namen Lydda wieder, bis zur zionistischen Umbenennung in Lod im Jahre 1948.

GEZER-ABOU SHUSHA
Name des palästinensischen Ortes: Abu Shusha (8,5 km süd-östlich von al-Ramla). 1945 (entsprechend der letzten Volkszählung vor der Besatzung) hatte der Ort 870 Einwohner. Er wurde am 15. mai 1948 eingenommen, vollständig zerstört und verunstaltet.
Im Alten Testament wird Abu Shusha als Gezer erwähnt, die Römer nannten es Gazara und die Kreuzfahrer Mont Gisart.

RAMALLAH
Die Stadt Ramallah ist Teil der palästinensischen Autonomie. In Folge der Osloer Abkommen wurde die Universitätsstadt, in der große Teile der palästinensischen Intellektuellen leben, am 26. Dezember 1995 von israelischer Besatzung befreit. Zur Zeit ihrer Befreiung lag die Infrastruktur der Stadt völlig brach, sie konnte Dank internationaler Hilfe wieder aufgebaut werden. Seit der zweiten Intifada und der Wiederbesatzung im März 2002 unterliegt die Stadt immer wieder Ausgangssperren und ist durch Checkpoints und Straßensperren von den umliegenden Dörfern abgeschnitten.

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DER NORDEN
LAVI-LUBYA
Name des palästinensischen Ortes: Lubya (10,5 km westlich von Tiberias). 1945 (entsprechend der letzten Volkszählung vor der Besatzung) hatte der Ort 2350 Einwohner. Er wurde am 16. Juli 1948 besatzt und vollständig entstellt. Auf seinem Boden errichtete Israel 1949 Lavi.

MERON-MEIRUN'
Name des palästinensischen Ortes: Meirun’ 5 km (westlich von Safed). 1945 (entsprechend der letzten Volkszählung vor der Besatzung) zählte das Dorf 290 Einwohner. Nach seiner Besatzung am 29. Oktober 1948 wurde das Dorf weitgehend zerstört. Auf seinem Boden errichtete Israel 1949 Meron.

KFAR SHAMAI-SAMMU'I
Name des palästinensischen Ortes: Samu’i (4 km westlich von Safed). 1945 (entsprechend der letzten Volkszählung vor der Besatzung) hatte das Dorf 310 Einwohner. Es wurde am 30. Oktober 1948 eingenommen und vollständig zerstört. Auf seinem Boden errichtete Israel 1949 die Siedlung Kfar Shamai.

AVIVIM-SALIHA
Name des palästinensischen Ortes: Saliha (12 km nördlich von Safed). 1945 (entsprechend der letzten Volkszählung vor der Besatzung) hatte der Ort 1070 Einwohner. Er wurde am 30. Oktober 1948 besatzt und nahezu vollständig zerstört. Auf seinem Boden hat Israel 1960 Avivim gegründet.

MIGDAL TZEDEK-MAJDAL YABA
Name des palästinensischen Ortes: Majdal Yaba (4 km nord-westlich von Tiberias). 1945 (entsprechend der letzten Volkszählung vor der Besatzung) hatte das Dorf 360 Einwohner. Es wurde am 22. April 1948 besatzt und, mit Ausnahme seines Schreins, vollständig zerstört. Uf seinem Boden befindet sich heute die israelische Stadt Migdal Tzedek.

BIR ES SIKKA
Ein arabisches Dorf 5 km nördlich von Tulkarem. Die Bevölkerung von Bir es Sikka beträgt 600 Personen.

SHEFER-AL FARRADIYA
Name des palästinensischen Ortes: Al Farradiya (8 km süd-westlich von Safed). 1945 (entsprechend der letzten Volkszählung vor der Besatzung) zählte der Ort 670 Einwohner. Er wurde am 30. Oktober 1948 besatzt und vollständig zerstört. Auf seinem Boden errichtete Israel 1050 Shefer.

NUJEIDAT
Eine palästinensische Stadt mit 6200 Einwohnern in der Region al-Jalil / Galiläa.

KALKILYA
Kalkilya ist eine palästinensische Stadt in der Westbank, mit 40.000 Einwohnern. Sie liegt an der Grenze zu Israel nord-östlich von Tel Aviv. Bis Februar 2004 haben etwa ein Drittel der 1800 Firmen und Geschäfte in Kalkilya geschlossen und ca. 8.000 Menschen die Stadt verlassen. Heute führt der erste Teil der Mauer durch die Außenbezirke der Stadt, die unter Ausgangssperre ist.

EMEK JEZRAEL - MARJ IBN'AMER
Das Marj Ibn Amer Tal (Emek Jezrael) trennt das zentrale Hochland von den nördlichen Hügeln des Galiläa. Es ist Israels größtes Tal und seine fruchtbarste Region. In Israel als Jezrael Tal bekannt, hieß es im griechischen Esdraelon („Gott wird säen“ oder „Gott möge es fruchtbar machen“). Heute wird es meist schlicht Ha’Emek, das Tal, genannt; die Araber nennen es Marj Ibn Amer (die Wiese des Sohnes von Amer). Die erste jüdische Siedlung in der Ebene, Merhavya, wurde 1911 gegründet. 1920 lockerte die britische Mandatsmacht die Bestimmungen für Landerwerb und große Gebiete wurden von Juden zur Urbarmachung und Besiedlung erworben.

HAWARA
Das palästinensische Dorf liegt and der Hauptstraße zwischen Nablus und Ramallah. Dort befindet sich eins der vier israelischen Militärgefängnisse in der Westbank.

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