Fidai
فدائي
Fidai
El Hadi führt ein einfaches Leben in der algerischen Provinz. Er ist ein Familienmensch und einer von unzähligen anonymen Veteranen des algerischen Unabhängigkeitskriegs. Als 1954 der Krieg begann, war El Hadi 14 Jahre alt. Mit 20 meldete er sich freiwillig als Fidai, als Stadtguerillero der algerischen Befreiungsfront FLN in Frankreich. In Paris führte er zwei Attentate durch.
50 Jahre später begibt sich Regisseur Damien Ounouri zusammen mit seinem Onkel El Hadi auf eine Zeitreise. Schicht für Schicht trägt er El Hadis Schweigen ab und eine immer größere Gruppe beginnt zu sprechen.
Während die Führer des anti-kolonialen Kampfes längst ihre Memoiren veröffentlicht haben und ihre Heldentaten als Fundament des Gründungsmythos des neuen Staates gelten, ist der Mehrheit der Kämpferinnen und Kämpfer in ihr bescheidenes Leben zurückgekehrt. Erst in den letzten Jahren erscheinen ihre Erinnerungen in Büchern auf dem algerischen Markt. Sie ergänzen und hinterfragen die offizielle Geschichtsfassung.
Damien Ounouris FIDAI ist der erste Film, der einen einfachen Kämpfer portraitiert.
Dokumentarfilm, Damien Ounouri, Algerien/Frankreich/China/Katar/Kuwait/Deutschland 2012, 83 min, Arab/Franz. mit dt UT
Regie Damien Ounouri | Buch Damien Ounouri, Linda Amiri | Kamera Matthieu Laclau | Schnitt Matthieu Laclau, Mary Stephen | Sound-Design Li Dan-Feng | Ton Chen Bin, Liu Bao-Sheng, Liu Yuan-Yuan | Musik Houria Aichi Alla, Smaïl Benhouhou, Youssef Dhafer, Hasna El Becharia | Produktion Mathieu Mullier, Alexandre Singer, Jia Zhangke | eine Produktion von Kafard Films und Xstream Pictures in Koproduktion mit Cirta Films, mec film, Linked Productions | der Verleih wird unterstützt vom World Cinema Fund
Pressestimmen
Damien Onouri macht mit seinem sensiblen, persönlichen Zeitzeugenfilm ein neues Kapitel der Diskussion revolutionärer Gewalt auf, jenseits von Viktimisierung und Heroisierung. (Der Standard)
Da ist nicht der Hauch eines Vorwurfs oder von Rechtfertigung. Nur ernsthafte Erinnerungsarbeit. Reflexion über das Töten in Zeiten des Krieges. (MDR)