Zum Inhalt springen

Rundbrief Juli/August 2017

1. mec film im August
2. IN THE FUTURE THEY ATE FROM THE FINEST PORCELAIN in Hildesheim
3. Larissa Sansour’s Sci-fi Trilogy in Douarnenez
4. LEAVING BAGHDAD in Leipzig
5. HAUNTED In Budapest und Sao Paolo
6. DER TRAUM in Sao Paolo
7. BIRDS OF SEPTEMBER und DIARIES OF A FLYING DOG in Lussas
8. Publikation: Aus der Traum. Das Friedenskino von Jenin weicht einem Einkaufszentrum jetzt online
9. DVD des Monats – LEAVING BAGHDAD
-----------------------------

1. mec film im August

Wie jedes Jahr erhalten Sie einen Sommerrundbrief für die Monate Juli und August. Das Büro ist im August sehr unregelmäßig besetzt, Emails werden nur alle paar Tage abgerufen.
-----------------------------

2. IN THE FUTURE THEY ATE FROM THE FINEST PORCELAIN in Hildesheim

Larissa Sansour & Soren Lind's Sci-fi IN THE FUTUTRE THEY ATE FROM THE FINEST PORCELAIN war Anfang Juli im Kunstverein Hildesheim im Begleitprogramm der Ausstellung “Promises of Monsters” zu sehen.

Inhalt
Eine Narrativ-Widerstandsgruppe vergräbt ausgeklügeltes Porzellan – das vermeintlich einer frei erfundenen Zivilisation gehört. Ihr Ziel ist, die Geschichte zu beeinflussen und die zukünftigen Ansprüche auf ihr verschwindendes Land geltend zu machen.
IN THE FUTURE THEY ATE FROM THE FINEST PORCELAIN bewegt sich auf der Schnittfläche von Science-Fiction, Archäologie und Politik. In einer Kombination aus Live Motion und CGI, untersucht der Film die Rolle des Mythos für Geschichte, Tatsache und nationale Identität.
Palästina/Dänemark/UK/Katar 2015, 29 min, cinescope, Arabisch mEU
mehr
--------------------------------

3. Larissa Sansour’s Sci-fi Trilogy in Douarnenez

In seiner 40. Ausgabe hat sich das Filmfestival Douarnenez in Nordfrankreich das Schwerpunktthema ‚Grenzen‘ gewählt. In diesem Programm läuft die Sci-fi Trilogie von Larissa Sansour.

Larissa Sansour – Sci-fi Trilogie
In the Future They Ate from the Finest Porcelain (2016) ist der letzte Teil von Larissa Sansours Science Fiction Trilogie, zu der auch A Space Exodus (2009) und Nation Estate (2012) gehören. Unter dem Oberthema Verlust, Zugehörigkeit, Erbe und nationale Identität untersuchen die drei Filme jeweils unterschiedliche Aspekte des politischen Aufruhrs im Nahen Osten. Während A Space Exodus die endgültige palästinensische Entwurzelung ausmalt und die derzeitige politische Lage in ihr außerirdisches Extrem führt, indem der erste palästinensische Mensch auf dem Mond landet, zeigt Nation Estate einen düsteren Bericht über eine Bevölkerung, deren Bewegungsfreiheit sich auf einen einzigen Wolkenkratzer beschränkt, in dem jeder palästinensischen Stadt eine Etage zugestanden wird. In der letzten Folge der Trilogie, In the Future They Ate from the Finest Porcelain, versucht die Anführerin einer Narrativ-Widerstandsgruppe verzweifelt, die Zukunft ihres Volkes zu sichern und begibt sich hierfür in die archäologische Kriegsführung.
Mit der Sprache des Science Fiction und Hochglanzproduktion präsentiert Sansours Trilogie eine dystopische Sicht auf den Nahen Osten an Rande der Apokalypse.
Sichtungskopien der Trilogie über info at mecfilm punkt de
---------------------------

4. LEAVING BAGHDAD in Leipzig

Jahre bevor die Balkanroute in aller Munde war und sich längst Flüchtlinge aus dem Irak auf den Weg nach Europa gemacht hatten, realisierte der irakische Regisseur Koutaiba al-Janabi, der in Ungarn studiert hat und seit langem in England lebt, seinen abendfüllenden Spielfilm Leaving Baghdad. Im August ist er auf dem POLYLOID Filmfest im Leipziger Osten zu sehen.

Ein anspruchsvoller, herausfordernder und kontroverser Film. (Screen Daily)

Die Filmszenen sorgen für ein schockierendes und unbehagliches Kinoerlebnis, aber worin der Film sich selbst übertrifft ist das finstere und realistische Bild der illegalen Immigration nach Europa. (London Review)

Inhalt
Bagdad in den frühen 2000ern: Sadik, ein persönlicher Kameramann Saddam Husseins flieht aus dem Irak. In der Hoffnung, bei seiner früheren Frau in London unterkommen zu können, durchquert er mehrere Länder, wird von einem Schlepper dem nächsten übergeben. Das Verschwinden seines Sohnes, der die väterliche Begeisterung für den Präsidenten nicht teilte, und Szenen, die er im Zuge seiner Arbeit filmte verfolgen in gleichermaßen, während er versucht den omnipräsenten und zermürbenden Schatten des Regimes zu entkommen.
Als Filmmaterial, das der fiktionale Sadik gedreht hat, benutzt Koutaiba Al-Janabi echte Bänder aus den nun zugänglichen Archiven Saddam Husseins, die er in seine ruhige und dokumentarisch anmutende Fiktion einwebt.
Koutaiba Al-Janabi, Irak/UAE/UK 2010, 85 min, HDCAM, Arabisch/Ungarisch/Englisch OmeU
mehr
--------------------------

5. HAUNTED In Budapest und Sao Paolo

Liwaa Yazji’s HAUNTED läuft im August auf dem Latin Arab Film Festival in Sao Paolo sowie im Begleitprogramm des Beyond Front@ Festivals in Budapest.

„Haunted“ ist kein herkömmlicher Film. Er zieht den Zuschauer vielmehr in die erschütternde Zwischenwelt der Flüchtlinge und Vertriebenen. (filmdienst)

Inhalt
Als die Bomben kamen, war das erste was wir taten, wegzulaufen. Später erinnerten wir uns daran, nicht zurück geschaut zu haben. Wir haben uns nicht verabschieden können, von unserem Heim, unseren Erinnerungen, unseren Fotos und dem Leben, das in ihnen wohnte. Unbehaust wie diese Räume sind wir geworden, mit unseren hastig gepackten Sachen, und den vergessenen Dingen, die uns nun heimsuchen… Der Flucht und Vertreibung aus Syrien folgt das ungewisse Dasein in einem physischen und mentalen Nirgendwo, einem Nicht-Raum zwischen gestern und morgen. „Haunted“ erzählt vom Verlust von Heimat und Sicherheit, von der realen und metaphorischen Bedeutung, die ein Haus, ein Heim im Leben eines Menschen hat.
Liwaa Yazji, Syrien 2014, 112/63 min, OmU
mehr
------------------------------

6. DER TRAUM in Sao Paolo

1987 erschien Mohamad Malas‘ Dokumentarfilm Der Traum (al-Manam), der längst zum Klassiker des arabischen Kinos avanciert ist. Im August ist er beim Latin Arab Film Festival in Sao Paolo zu sehen.

Inhalt
Alltag in palästinensischen Flüchtlingslagern im Libanon, Menschen gehen ihrer Routine nach. Sie arbeiten im Haus, in Fabriken, in Werkstätten, im Kampf, im Büro, am Meer. Sie erzählen von ihrem Leben und ihren Träumen. Wir hören Lieder und Geschichten aus dem Radio. Alles vermischt sich zum einem wahrhaftigen Bild surrealer Wirklichkeit.
Der Film wurde 1981 gedreht und erst 1987 fertiggestellt. Nach den Massakern vom Sommer 1982 ließ der Regisseur das Material liegen, da er nicht wusste, ob die Menschen, die sich ihm so sehr geöffnet hatten noch am Leben waren.
Syrien 1987, Arabisch mU, 45min, Farbe

Mohammed Malas über seinen Film
„Mir ist es, glaube ich, gelungen eine Sicht zu formulieren, die sich völlig von anderen arabischen und ausländischen Betrachtungen unterscheidet. In erster Linie besteht der Unterschied darin, daß ich die Position des Nachbarn, das heißt eines Arabers und nicht der Palästinenser eingenommen habe. Das hatte zur Folge, daß ich mein Augenmerk mehr auf unsere gegenseitigen Beziehungen gerichtet habe und weniger auf den Konflikt mit Israel. Der Zuschauer mag bemerken, wie ich gerade die Alpträume hervorgehoben habe, welche die Araber im Leben der Palästinenser verursacht haben. Mein Anliegen besteht darin, zu zeigen, wie sich die arabische Welt des palästinensischen Falls angenommen hat: erst wollte man sich der palästinensischen Sache bedienen, und als dazu keine Möglichkeit mehr bestand, war man schließlich darum bemüht, ihr Schaden zuzufügen. [...] Der Kampf zwischen Israelis und Palästinensern ist ebenso zulässig wie öffentlich, der arabisch-palästinensische Konflikt aber bleibt eine interne Angelegenheit, spielt sich insgeheim ab.“ (11. Internationales Dokumentar Filmfestival München 1996)
Den Gesamtkatalog von Malas Oevre bei mec film finden Sie hier
-----------------------------------

7. BIRDS OF SEPTEMBER und DIARIES OF A FLYING DOG in Lussas

Auf dem Fokus Libanon der diesjährigen Ausgabe des Dokumentarfilmfestivals in Lussas in Südfrankreich sind Sarah Francis‘ BIRDS OF SEPTEMBER sowie Bassem Fayads DIARIES OF A FLYING DOG zu sehen.

Birds of September
Ein gläserner Lieferwagen kurvt durch die Strassen von Beirut. In ihm eine Kamera, die die Stadt hinter dem Glas erkundet. Unterwegs werden Menschen eingeladen, in diesem fahrenden Beichtstuhl einen persönlichen Moment zu teilen. Jede und jeder erscheinen als Gesicht, als Körper, als Stimme, Attitüde, Emotion, Sichtweise, Erinnerung. Ihre Geständnisse sind echt, direkt und persönlich.
Sarah Francis, Libanon/Katar 2013, 99 min, digital, Arab mit engl oder franzUT
mehr

Diaries of a Flying Dog
Zeit hat weder Anfang noch Ende, wenn sie sich im Kreis dreht. Jede Stelle kann Start- oder Endpunkt sein oder einfach ein abstrakter Punkt. Wir können wählen zu beginnen oder zu enden, oder wir können entscheiden einfach zu sein.
Eine Familie von vier Generationen in ihrem Haus im Libanongebirge. Ein Hund.
Was bedeutet es, in einem Krieg zu leben, der sein Gesicht ständig ändert und niemals endet? Was bedeute es, in einer solchen Situation für eine Familie zu sorgen? Welche Werte vermittelt man seinen Kindern? Was bedeutet Gesellschaft in einem Bürgerkrieg? Oder Nation? Kann man vor dem Frieden heilen?
Am Beispiel seiner eigenen Biographie – vom Beginn des Bürgerkrieges 1975 bis zu den ersten Wochen des Islamischen Staates im Sommer 2014 – untersucht Bassem Fayad liebevoll und mutig wie das Leben weitergeht, während der Krieg in ihm und um es rotiert.
Libanon/UAE, 75 min, Farbe, digital, Arabisch mit engl. UT
Mehr
---------------------------

8. Publikation: Aus der Traum. Das Friedenskino von Jenin weicht einem Einkaufszentrum jetzt online

Irit Neidhardts letzter Teil der Trilogie über das Cinema Jenin in der nördlichen palästinensischen Westbank steht jetzt, wie die beiden ersten Teile, online: Aus der Traum. Das Friedenskino von Jenin weicht einem Einkaufszentrum (inamo 89 | Frühjahr 2017, S. 52-54) online
Die beiden ersten Teile
Palästina neu erfinden. Das Friedenskino von Jenin
Cinema Jenin und kein Frieden    
-----------------------------

9. DVD des Monats – LEAVING BAGHDAD

Inhalt
Bagdad in den frühen 2000ern: Sadik, ein persönlicher Kameramann Saddam Husseins flieht aus dem Irak. In der Hoffnung, bei seiner früheren Frau in London unterkommen zu können, durchquert er mehrere Länder, wird von einem Schlepper dem nächsten übergeben. Das Verschwinden seines Sohnes, der die väterliche Begeisterung für den Präsidenten nicht teilte, und Szenen, die er im Zuge seiner Arbeit filmte verfolgen in gleichermaßen, während er versucht den omnipräsenten und zermürbenden Schatten des Regimes zu entkommen.
Als Filmmaterial, das der fiktionale Sadik gedreht hat, benutzt Koutaiba Al-Janabi echte Bänder aus den nun zugänglichen Archiven Saddam Husseins, die er in seine ruhige und dokumentarisch anmutende Fiktion einwebt.

Koutaiba Al-Janabi, Irak/UAE/UK 2010, 85 min, Arabisch/Ungarisch/Englisch
Untertitel: Englisch
PAL, kein Ländercode

Themengebiete
Irak, Saddam Hussein, politische Gewalt, Täterschaft, Mittäterschaft, Film, Propaganda, Exil

Auszeichnungen
Gulf Film Festival Dubai: Erster Preis
British Independent Film Awards: Gewinner des Raindance Award
Monaco Charity Festival: Spezialpreis der Jury

Homevideo 18,- €
Ö-Rechte 100,- €
V+Ö-Rechte 150,- €
zzgl. Versandkosten
online stream bei unserem Partner realeyz.tv
mec film Shopseite
---------------------------------

Nach oben