Zum Inhalt springen

Juni 2016

1. DRY HOT SUMMERS in Ann Arbor, Bangalore, Cairo, Hamburg und Freiburg
2. DIARIES OF A FLYING DOG in Peru
3. HAUNTED in Berlin
4. IN THE FUTURE THEY ATE FROM THE FINEST PORCELAIN in Grimstad und Hamburg
5. Larissa Sansour’s Sci-Fi Trilogy bei mec film
6. FREE RANGE in Freiburg
7. ALI IM PARADIES in Köln
8. Veröffentlichungen und Veranstaltung
-----------------------------

1. DRY HOT SUMMERS in Ann Arbor, Bangalore, Cairo, Hamburg und Freiburg

Sherif Elbendary’s DRY HOT SUMMERS hatte gestern seinen ägyptischen Kinostart im Zawyia Programmkino in Kairo, wo er mehrmals täglich zusammen mit drei weiteren arabischen Kurzfilmen präsentiert wird. Ausserdem hat er seine US-Amerikanische Premiere, in Anwesenheit des Regisseurs, im Arabisch-Amerikanischen Museum in Michigan und läuft auf dem Internationalen Kurzfilm Festival im indischen Bengalore. Der Film ist im Juni im refugee cinema im B-Movie in Hamburg zu sehen sowie im Studierendenkino der Uni Freiburg.

Inhalt
Zwei einsame Menschen in gegensätzlichen Lebensabschnitten treffen sich an einem geschäftigen Sommertag zufällig in einem Taxi n Kairo. Der gebrechliche alte Shawky und die temperamentvolle junge Doaa sind beide von ihrer Routine vereinnahmt, als sich ihre Fahrt durch die Stadt zu einer Reise der Selbstentdeckung entwickelt, durch die sie sich wieder mit dem Leben verbinden.
Ägypten/Deutschland 2015, 30 min, Farbe, digital, Arabisch mEU
-----------------------------------

2. DIARIES OF A FLYING DOG in Peru

Bassem Fayad’s abendfüllender Dokumentarfilm DIARIES OF A FLYING DOG läuft im Juni auf dem  6th Lima Independent International Film Festival in Peru.

Inhalt
Ein Mann und sein kleiner Hund haben etwas gemeinsam: eine obsessive Angststörung. Auf ihrer Suche nach Heilung nehmen sie ihre Umgebung unter die Lupe – die Erziehung, Ängste und ständige innere Konflikte. Erinnerungen werden wach, gefüllt mit Angst, Gewalt, Krieg, Liebe und einer Vergangenheit, die sich in der Gegenwart und selbst in der Zukunft zu wiederholen scheint. Der Schauplatz ist das Familienanwesen: Ein Vater, eine Mutter, Söhne, Töchter und Enkelkinder, die in den libanesischen Bergen leben. Die Zeit ist, als Schönheit verblasst ist und Hässlichkeit Überhand gewinnt. Der Mann ist der Regisseur, der Hund sein Spiegel und der Film das Instrument.
Libanon/UAE, 2014, 75 min, Arabisch mit Engl. UT
-----------------------

3. HAUNTED in Berlin

Liwaa Yazji’s Film über das Verhältnis von Syrerinnen und Syrern zum Zuhause in Kontext des aktuellen Bürgerkrieges läuft im Juni in der 60 minütigen Fassung im Programm „Zuhören“ von Sasha Waltz & guests im Radialsystem sowie in voller Länge und in Anwesenheit der Regisseurin im bi’bak. Beide Veranstaltungen finden in Berlin statt.

Haunted ist eine unmittelbare Zustandsbeschreibung einer alptraumhaften Situation: Mit zunehmender Laufzeit des Films entsteht aus verwackelten, bruchstückhaften  Einblicken in (noch) bewohnte Häuser und Ruinen, aus vom Bildschirm abgefilmten Skype-Telefonaten und Ausschnitten von Handy-Videos, aus ergreifenden Gesprächen und beobachtenden Szenen eine filmisch dicht gewebte, zutiefst erschütternde Reflexion darüber, wie sehr der Verlust seines Zuhauses einen Menschen umhertreibt – metaphorisch und ganz konkret. (kino-zeit.de)

Inhalt
Als die Bomben kamen, war das erste was wir taten, wegzulaufen. Später erinnerten wir uns daran, nicht zurück geschaut zu haben. Wir haben uns nicht verabschieden können, von unserem Heim, unseren Erinnerungen, unseren Fotos und dem Leben, das in ihnen wohnte. Unbehaust wie diese Räume sind wir geworden, mit unseren hastig gepackten Sachen, und den vergessenen Dingen, die uns nun heimsuchen… Der Flucht und Vertreibung aus Syrien folgt das ungewisse Dasein in einem physischen und mentalen Nirgendwo, einem Nicht-Raum zwischen gestern und morgen. „Haunted“ erzählt vom Verlust von Heimat und Sicherheit, von der realen und metaphorischen Bedeutung, die ein Haus, ein Heim im Leben eines Menschen hat.
Liwaa Yazji, Syrien 2014, 112 min, OmEU
--------------------------

4. IN THE FUTURE THEY ATE FROM THE FINEST PORCELAIN in Grimstad and Hamburg

Larissa Sansour’s neuer Sci-fi IN THE FUTUTRE THEY ATE FROM THE FNEST PORCELAIN (Ko-Regie: Soren Lind) ist zum Norwegischen Kurzfilmfestival in Grimstad eingeladen und läuft, zusammen mit DRY HOT SUMMERS im Juni-Programm des refugee cinema im B-Movie in Hamburg.

Inhalt
Eine Narrativ-Widerstandsgruppe vergräbt ausgeklüngeltes Porzellan – das vermeintlich einer frei erfundenen Zivilisation gehört. Ihr Ziel ist, die Geschichte zu beeinflussen und die zukünftigen Ansprüche auf ihr verschwindendes Land geltend zu machen.
IN THE FUTURE THEY ATE FROM THE FINEST PORCELAIN bewegt sich auf der Schnittfläche von Science-Fiction, Archäologie und Politik. In einer Kombination aus Live Motion und CGI, untersucht der Film die Rolle des Mythos für Geschichte, Tatsache und nationale Identität.
Palästina/Dänemark/UK/Katar 2015, 29 min, cinescope, Arabisch mEU
-----------------------

5. Larissa Sansours Sci-fi Trilogie

mec film vertreibt die komplette Sci-fi Kurzfilmtrilogy von Larissa Sansour. Auf Anfrage stellen wir Ihnen gerne Sichtungsmaterial zur Verfügung.

Larissa Sansour – Sci-fi Trilogie
In the Future They Ate from the Finest Porcelain (2016) ist der letzte Teil von Larissa Sansours Science Fiction Trilogie, zu der auch A Space Exodus (2009) und Nation Estate (2012) gehören. Unter dem Oberthema Verlust, Zugehörigkeit, Erbe und nationale Identität untersuchen die drei Filme jeweils unterschiedliche Aspekte des politischen Aufruhrs im Nahen Osten. Während A Space Exodus die endgültige palästinensische Entwurzelung ausmalt und die derzeitige politische Lage in ihr außerirdisches Extrem führt, indem der erste palästinensische Mensch auf dem Mond landet, zeigt Nation Estate einen düsteren Bericht über eine Bevölkerung, deren Bewegungsfreiheit sich auf einen einzigen Wolkenkratzer beschränkt, in dem jeder palästinensischen Stadt eine Etage zugestanden wird. In der letzten Folge der Trilogie, In the Future They Ate from the Finest Porcelain, versucht die Anführerin einer Narrativ-Widerstandsgruppe verzweifelt, die Zukunft ihres Volkes zu sichern und begibt sich hierfür in die archäologische Kriegsführung.
Mit der Sprache des Science Fiction und Hochglanzproduktion präsentiert Sansours Trilogie eine dystopische Sicht auf den Nahen Osten an Rande der Apokalypse.
---------------------------

6. FREE RANGE in Freiburg

Bass Bréche’s libanesischer Spaghetti Western FREE RANGE ist im Juni, zusammen mit DRY HOT SUMMERS, im Kino des Studierendenwerks Freiburg zu sehen.

Inhalt
Auf tatsächlichen Ereignissen beruhend, erzählt Free Range die Geschichte einer Kuh, die die libanesisch-israelische Grenze überschreitet und die 16Jährige Malakeh und ihre Familie trifft. Ein libanesischer Spaghetti-Western über Grenzen und Machtverhältnisse, Religionen, Kühe sowie UN-Missionen.
Libanon/Deutschland 2014, 16 min, digital, Cinemscope, Arabisch meU
----------------------------

7. ALI IM PARADIES in Köln

Viola Shafik’s filmische Biographie von El Hedi Ben Salem M‘barek Mohammed Mustafa, dem Hauptdarsteller von Rainer Werner Fassbinders Angst Essen Seel Auf läuft im Juni im Nordafrika Wochenende im Museum Ludwig in Köln.

Diese Fußnote zu Fassbinder's ouevre sollte die vielen Filmkunst-Interessierten neugierig machen, die immer noch von Werk und Leben des Regisseurs fasziniert sind. (Variety)

Inhalt
Für seinen antirassistischen Film ‚Angst essen Seele auf‘ (1973) hat Rainer Werner Fassbinder internationale Anerkennung bekommen. Der Protagonist, ein arabischer Gastarbeiter, wurde von dem Marokkaner El Hedi Ben Salem M’barek Mohammed Mustafa, Fassbinders damaligem Geliebten, gespielt. Während sich der Film selbst mutig mit dem Rassismus der Nachkriegs-BRD auseinandersetzt, scheinen seine Macher/innen dem realen Mann eine gewisse Gleichgültigkeit entgegen zu bringen, sie fantasieren sich ihren eigenen Salem. Anhand von Interviews und Archivbildern legt Viola Shafik in ‘Ali im Paradies’ die Imagination El Hedi Ben Salem durch die Fassbinder-Gruppe frei. Ein Bild, das viele von ihnen bis heute nicht revidiert haben.
Viola Shafik, Ägypten/D 2011, 92 min, dt/arab/franz mit engl UT
--------------------------

8. VERÖFFENTLICHUNGEN und VERANSTALTUNG

TV Kritiken von Irit Neidhardt (mec film) in der Frankfurter Rundschau
100 Jahre Krieg in Nahost. Das Sykes-Picot Abkommen und seine fatalen Folgen (Alexander Stenzel, Arte) und Dschihadisten im Visier (Laetitia Moreaus, Arte)

Für die Eröffnung seines Schwerpunktes “Arabic Culture Cloud” hat das Filmhaus Nürnberg Irit Neidhardt für einen Impulsvortrag eingeladen.

Nach oben