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Oktober 2016

1. HAUNTED – deutscher Kinostart am 24.11.2016, internationale Festivals und Preis
2. DRY HOT SUMMERS in gewinnt in Brüssel und in Malmö, weitere Festivals
3. Sci-Fi Trilogie von Larissa Sansour
4. IN THE FUTURE THY ATE FROM THE FINEST PORCELAIN unterwegs
5. AND ON A DIFFERENT NOTE in San Francisco
6. SOLOMON’S STONE in Montpellier und Washington
7. Veranstaltungen und Veröffentlichung
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1. HAUNTED– deutscher Kinostart am 24.11.2016, internationale Festivals und Preis

Mit Unterstützung der Heinrich Böll Stiftung und Förderung der Bundeszentrale für politische Bildung wird Liwaa Yazji’s abendfüllender Dokumentarfilm über das Verhältnis von Syrerinnen und Syrern zum Zuhause in Kontext des aktuellen Bürgerkrieges ab dem 24.11.2016 in die Kinos kommen. Neben der langen Kinofassung stellen wir auch eine gekürzte Version des Films von 63 min zur Verfügung. Letztere richtet sich vor allem an Initiativen, Unterstützergruppen, Integrationsklassen u.ä. und steht ebenso mit deutschen Untertiteln und in verschiedenen Formaten (DVD, Blu-ray, DCP) zur Verfügung.

Der Film ist auch weiterhin international unterwegs, im Oktober in Basel, Berlin, Buenos Aires, Gabes und Wien. In Gabes in Tunesien wurde der Film mit der Bronzenen Statue für einen abendfüllenden Film ausgezeichnet.

kino-zeit.de über den Film:
Haunted ist eine unmittelbare Zustandsbeschreibung einer alptraumhaften Situation: Mit zunehmender Laufzeit des Films entsteht aus verwackelten, bruchstückhaften  Einblicken in (noch) bewohnte Häuser und Ruinen, aus vom Bildschirm abgefilmten Skype-Telefonaten und Ausschnitten von Handy-Videos, aus ergreifenden Gesprächen und beobachtenden Szenen eine filmisch dicht gewebte, zutiefst erschütternde Reflexion darüber, wie sehr der Verlust seines Zuhauses einen Menschen umhertreibt – metaphorisch und ganz konkret.

Inhalt
Als die Bomben kamen, war das erste was wir taten, wegzulaufen. Später erinnerten wir uns daran, nicht zurück geschaut zu haben. Wir haben uns nicht verabschieden können, von unserem Heim, unseren Erinnerungen, unseren Fotos und dem Leben, das in ihnen wohnte. Unbehaust wie diese Räume sind wir geworden, mit unseren hastig gepackten Sachen, und den vergessenen Dingen, die uns nun heimsuchen… Der Flucht und Vertreibung aus Syrien folgt das ungewisse Dasein in einem physischen und mentalen Nirgendwo, einem Nicht-Raum zwischen gestern und morgen. „Haunted“ erzählt vom Verlust von Heimat und Sicherheit, von der realen und metaphorischen Bedeutung, die ein Haus, ein Heim im Leben eines Menschen hat.
Liwaa Yazji, Syrien 2014, 112/63 min, OmU
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2. DRY HOT SUMMERS in gewinnt in Brüssel und in Malmö, weitere Festivals

Sherif Elbendary’s DRY HOT SUMMERS gewann im September den Publikumspreis des Aflam du Sud Festivals in Brüssel und Anfang Oktober den Preis für den besten Kurzfilm beim Arabischen Film Festival Malmö.
Der Film ist diesen Monat beim Arabischen Filmfestival Tübingen zu sehen, beim Nour Festival in London, bei den renommierten Filmtagen Karthago in Tunis, den Arabischen Film Festivals in Malmö und San Francisco sowie dem Mittelmeer Filmfestival in Montpellier.

Inhalt
Zwei einsame Menschen in gegensätzlichen Lebensabschnitten treffen sich an einem geschäftigen Sommertag zufällig in einem Taxi n Kairo. Der gebrechliche alte Shawky und die temperamentvolle junge Doaa sind beide von ihrer Routine vereinnahmt, als sich ihre Fahrt durch die Stadt zu einer Reise der Selbstentdeckung entwickelt, durch die sie sich wieder mit dem Leben verbinden.
Ägypten/Deutschland 2015, 30 min, Farbe, digital, Arabisch mEU
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3. Sci-Fi Trilogie von Larissa Sansour

Die Sci-fi Kurzfilmtrilogy von Larissa Sansour läuft im Oktober beim DC Palestine Film & Art Festival in Washington.

Larissa Sansour – Sci-fi Trilogie
In the Future They Ate from the Finest Porcelain (2016) ist der letzte Teil von Larissa Sansours Science Fiction Trilogie, zu der auch A Space Exodus (2009) und Nation Estate (2012) gehören. Unter dem Oberthema Verlust, Zugehörigkeit, Erbe und nationale Identität untersuchen die drei Filme jeweils unterschiedliche Aspekte des politischen Aufruhrs im Nahen Osten. Während A Space Exodus die endgültige palästinensische Entwurzelung ausmalt und die derzeitige politische Lage in ihr außerirdisches Extrem führt, indem der erste palästinensische Mensch auf dem Mond landet, zeigt Nation Estate einen düsteren Bericht über eine Bevölkerung, deren Bewegungsfreiheit sich auf einen einzigen Wolkenkratzer beschränkt, in dem jeder palästinensischen Stadt eine Etage zugestanden wird. In der letzten Folge der Trilogie, In the Future They Ate from the Finest Porcelain, versucht die Anführerin einer Narrativ-Widerstandsgruppe verzweifelt, die Zukunft ihres Volkes zu sichern und begibt sich hierfür in die archäologische Kriegsführung.
Mit der Sprache des Science Fiction und Hochglanzproduktion präsentiert Sansours Trilogie eine dystopische Sicht auf den Nahen Osten an Rande der Apokalypse.
Sichtungskopien der Trilogie über info at mecfilm punkt de
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4. IN THE FUTURE THY ATE FROM THE FINEST PORCELAIN unterwegs

Larissa Sansour’s neuer Sci-fi IN THE FUTUTRE THEY ATE FROM THE FINEST PORCELAIN (Ko-Regie: Soren Lind) läuft im Oktober beim Internationalen Film Festival in London, dem Arabischen Film Festival San Francisco, dem Imagine Science Festival in New York, den Filmtagen Ramallah, beim ARTifari Festival in den sahaurischen Flüchtlingscamps in Algerien sowie an der Universität Wien.

Inhalt
Eine Narrativ-Widerstandsgruppe vergräbt ausgeklügeltes Porzellan – das vermeintlich einer frei erfundenen Zivilisation gehört. Ihr Ziel ist, die Geschichte zu beeinflussen und die zukünftigen Ansprüche auf ihr verschwindendes Land geltend zu machen.
IN THE FUTURE THEY ATE FROM THE FINEST PORCELAIN bewegt sich auf der Schnittfläche von Science-Fiction, Archäologie und Politik. In einer Kombination aus Live Motion und CGI, untersucht der Film die Rolle des Mythos für Geschichte, Tatsache und nationale Identität.
Palästina/Dänemark/UK/Katar 2015, 29 min, cinescope, Arabisch mEU
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5. AND ON A DIFFERENT NOTE in San Francisco

Mohammad Shawky Hassan’s AND ON A DIFFERENT NOTE läuft im Oktober beim Arabischen Film festival in San Francisco.

Inhalt
Die Banalität des Alltags in New York gegenüber des Chaos’ der ägyptischen Medien. In dieser mehrschichtigen Meditation über seine ambivalente Beziehung zu den politischen Turbulenzen in Ägypten, lädt Mohammad Shawky Hassan zu einer verblüffenden sinnlichen Erfahrung von Verfremdung, Abwesenheit und Sehnsucht ein.
Ägypten 2015, 24 min, Farbe, digital, Arabisch mEU
Sichtungskopie über info at mecfilm punkt de
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6. SOLOMON’S STONE in Montpellier und Washington

Ramzi Maqdisi‘s Literaturadaption SOLOMON’S STONE ist diesen Monat beim DC Palestine Film & Art Festival in Washington sowie im Kurzfilmwettbewerb des Mittelmeer Filmfestivals in Montpellier zu sehen.
 
Inhalt
Hussein, ein junger Palästinenser, bekommt eine Paketbenachrichtigung von der israelischen Post. 20.000$ muss er für die Herausgabe der Sendung zahlen. Getrieben von der Neugier nach dem Inhalt des Pakets verkauft Hussein gegen den Widerstand seiner Mutter sein gesamtes Hab und Gut. Nach der Erzählung Das Blaue Licht von Hussein Barghouti.
Palästina/Spanien 2015, 25 min, Arabisch mit engl. UT
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8. Veranstaltung und Veröffentlichung

Nachdem die Reihe „Glut der Erinnerung. Retrospektive deutsch-palästinensischer Koproduktionen“ 2015 im Zeughauskino in Berlin gelaufen ist, läuft das Programm in einer abgewandelten Fassung im Oktober bei den Filmtagen in Ramallah. Drei westdeutsche RegisseurInnen, die mit der PLO (ko)produziert haben, werden ihre Arbeiten präsentieren und diskutieren. Das Programm ist kuratiert von Irit Neidhardt (mec film).

„Leben in der Doppelten Realitiät“, TV Kritik von Irit Neidhardt zu Shimon Dotan’s Film „Die Siedler der Westbank“ in der online Ausgabe der Frankfurter Rundschau.

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