Zum Inhalt springen

Rundbrief Januar/Februar 2019

1. ERASED,___ASCENT OF THE INVISIBLE in Brüssel und Glasgow
2. COUNTING TILES in Ägypten und den USA
3. A WORLD NOT OURS von Mehdi Fleifel
4. TRÄUME DER STADT in Katar
5. PANOPTIC in Montreal
6. DRY HOT SUMMERS in Brüssel
7. Veranstaltung, Publikation
8. Öffnungszeiten während der Berlinale
-------------------------------

1. ERASED,___ASCENT OF THE INVISIBLE in Brüssel und Glasgow

Ghassan Halwanis abendfüllender Dokumentarfilm läuft vom 13.-16.2.2019 in der Black Box der Beursschouwburg in Brüssel (Belgien) und feiert seine UK Premiere beim Glasgow Film Festival in Schottland.

Inhalt
Vor fünfunddreißig Jahren sah ich die Entführung eines Mannes, den ich kenne.
Seither ist er verschwunden.
Vor zehn Jahren erhaschte ich sein Antlitz als ich die Straße entlang lief. Aber ich war nicht sicher, ob er es war.
Teile seines Gesichts waren abgerissen, seine Züge jedoch waren seit dem Geschehnis unverändert. Irgendwas aber war anders, als sei er nicht derselbe Mann.
essayistischer Dokumentarfilm, Libanon 2018, Farbe & s/w, 76 min, Arabisch meU
mehr
-------------------------------

2. COUNTING TILES in Ägypten und den USA

Cynthia Choucairs abendfüllender sehr persönlicher und hoch politischer Dokumentarfilm steht ab sofort bei unseren Partnern Torch Films für den Bildungsmarkt in Nordamerika zur Verfügung. Ende Februar wird er auf dem Frauen Film Festival in Aswan (Ägypten) zu sehen sein.

Inhalt
Eine Gruppe Clowns reist auf die griechische Insel Lesbos, um den zahlreichen Flüchtlingen, die das Meer überqueren um Krieg zu entfliehen und nach Europa zu gelangen, Lachen zu bringen. Doch die Clowns finden sich vor verschlossenen Toren und werden zu ZeugInnen der Auswirkungen der neuen EU Flüchtlingspolitik.
Cynthia, die Schwester einer der Clowns, begibt sich mit auf die Reise, die nach und nach zu einer Reflexion der Schwestern über ihre eigene Fluchtgeschichte während des libanesischen Bürgerkrieges wird.
Dokumentarfilm, Cynthia Choucair, Libanon/D 2018, 87 min, Arabisch mit engl. UT
mehr
Hintergrundinformationen auf der englischen Seite
----------------------------------

3. A WORLD NOT OURS von Mehdi Fleifel

Mehdi Fleifel's vielfach preisgekrönter Film über seine Familie und die Sommerferien im palästinensischen Flüchtlingslager Ain El Helwe im Libanon steht in verschiedenen Formaten für Kinos, Institutionen sowie als Homevideo zur Verfügung. Im Katalog bieten wir ausführliches Hintergrundmaterial an.
A World Not Ours gibt einen tiefen Einblick in den Alltag von Menschen, deren legaler Status seit Generationen "Flüchtling" ist, manche bleiben im Lager, manche zieht es nach Europa. Fleifel portraitiert humorvoll und in tiefem Schmerz das Leben derjenigen PalästinenserInnen, die in Friedensverhandlungen schon lange keine Rolle mehr spielen, ohne die die Konflikte im Nahen Osten jedoch nicht gelöst werden können.
mehr
--------------------------------

4. TRÄUME DER STADT in Katar

Mohamad Malas arabischer Spielfilmklassiker lief im Januar 2019 im Kinobegleitprogramm der Ausstellung Syria Matters in Doha (Katar).

Inhalt
Nach dem Tod seines Vaters zieht Dib mit seiner Mutter (Yasmine Khlat) und dem jüngeren Bruder aus Kuneitra, ihrer Heimatstadt, nach Damaskus. Nur widerwillig werden sie von seinem despotischen Großvater aufgenommen, der wenig hilfsbereit ist und seine Mutter zwingt, wieder zu heiraten. Dib, überwältigt von der Magie der großen Stadt, will alles entdecken und ist voller Träume. Doch Beleidigungen und Bestrafungen bestimmen den Alltag. Vor dem Hintergrund der politischen Umwälzungen in den 1950er Jahren (Ende der Militärdiktatur in Syrien, Nationalisierung des Suez-Kanals, Machtergreifung Nassers in Kairo, Vereinigung Syriens und Ägyptens im Jahr 1958) wächst Dib heran und verliert angesichts von Gewalt und Rohheit seine kindlichen Illusionen. Die Träume von der Stadt erweisen sich als Alptraum. Mohammad Malas' in Teilen autobiografischer Debütfilm markiert den Übergang zum Autorenkino in Syrien.
Spielfilm, Mohamad Malas, Syrien 1984, 130 min, Arabisch mit engl. oder franz. UT
mehr
------------------------------

5. PANOPTIC in Montreal

Rana Eid's Stadtsymphonie lief am 25.1.2019 im la lumière collective Kunstkino in Montreal (Kanada).

Inhalt
Panoptic ist der Brief einer Tochter an ihren verstorbenen Vater und der Versuch, sich mit der turbulenten Vergangenheit des Landes auszusöhnen.
Der Film gräbt sich in den Untergrund Beiruts um die Schizophrenie des Libanon zu untersuchen: einer Nation, die nach Modernität strebt während sie ironischer Weise die Untugenden ignoriert, die die die Modernität verhindern.
Während die libanesische Bevölkerung sich entschieden hat, vor diesen Untugenden die Augen zu verschließen, untersucht Rana Eid, eine einfache Staatsbürgerin, die Paradoxa ihrer Gesellschaft anhand von Tönen, ikonischen Monumenten und geheimen Verstecken.
Dokumentarfilm, Rana Eid, Libanon 2017, 69 min, Arabisch mit engl. oder franz. UT
mehr
---------------------------

6. DRY HOT SUMMERS in Brüssel

Sherif Elbendarys Kairener Kurzfilm wurde für eine Vorführung am 2.2.2019 in den GALERIES SA in Brüssel eingeladen.

Inhalt
Zwei einsame Menschen in gegensätzlichen Lebensabschnitten treffen sich an einem geschäftigen Sommertag zufällig in einem Taxi n Kairo. Der gebrechliche alte Shawky und die temperamentvolle junge Doaa sind beide von ihrer Routine vereinnahmt, als sich ihre Fahrt durch die Stadt zu einer Reise der Selbstentdeckung entwickelt, durch die sie sich wieder mit dem Leben verbinden.
Kurzfilm, Sherif Elbendary, Ägypten/Deutschland 2015, 30 min, Arabisch mit UT in diversen Sprachfassungen
mehr
---------------------------------

Veranstaltung, Publikation

Vortrag von Irit Neidhardt (mec film)
Di, 22.1.2019 um 19.00 im Freizeitheim Lister Turm, Walderseestr. 100, Hannover
O Jerusalem! Welt- und Filmbilder -  Über die Verankerung von Palästinabildern in der nordwesteuropäischen Alltagskultur
Von Jerusalem haben alle ein Bild, sei es fotografisch, filmisch, politisch oder eine ganz private Erinnerung. Wenn die Stadt, Palästina, Israel oder das Heilige Land zur Sprache kommen, verläuft die Debatte meist emotionaler als Gespräche über andere Länder; sei es im Privaten oder in der internationalen Politik. Woher rührt der persönliche Bezug? Was macht Jerusalem so bedeutsam?
Die Veranstaltung beleuchtet die fotografische und filmische Präsenz und Bedeutung Jerusalems und Palästinas. Auf mittelalterlichen Landkarten war Jerusalem der Nabel der Welt. Biblische Szenen aus Palästina hatten ihren festen Platz in der Malerei, die seit der Erfindung des Drucks als Massenware in den eigenen vier Wänden hing. Mit der Erfindung der Fotografie fanden diese Motive Eingang in die industrialisierte Bilderwelt. Mittels der Fotografie suchte die Kirche den biblischen Text wissenschaftlich zu belegen, Filme gaben und geben seit der Erfindung des Mediums 1896 vor, die Wirklichkeit vor Ort wahrheitsgetreu darzustellen. Nur wer im Besitz der neuen Maschinen zum technischen Abbild war hatte und hat massentaugliche Definitionsmacht darüber, was Palästina sei. Erst in den späten 1960er Jahren begannen palästinensische Filmschaffende damit, eigene Werke herzustellen, bis heute sind diese jedoch marginal.

------------------------------

Publikation - jetzt online

Angriff und Beleidigung.
2002 erschien Ziad Doueiris Film „The Attack“; eine Verfilmung des Bestsellers „Die Attentäterin“ von Yasmina Khadra (2005). 2017 legte Doueiri mit „The Insult“ einen weiteren Film mit Palästinabezug vors. Vor allem in arabischen Ländern wird „The Insult“ heftig angegriffen. BDS ruft zum Boykott auf, wobei es nicht um diesen Film geht, sondern um die Tatsache, dass Doueiri Jahre zuvor  „The Attack“ in Israel gedreht hatte.
Nachdem „The Insult“ auf dem Filmfest München im Juni 2018 mit dem Friedenspreis des Deutschen Films – „Die Brücke“ ausgezeichnet wurde, kommt der Film im Oktober 2018 unter dem Titel „Der Affront“ in die deutschen Kinos. Irit Neidhardt nimmt den Boykottaufruf und die Palästinafilme des libanesischen Regisseurs Ziad Doueiri in den Blick. online
----------------------------

8. Öffnungszeiten während der Berlinale

Während der Berlinale, 7.-7.2.2019, ist das Büro sehr unregelmäßig besetzt. Emails werden spätestens jeden zweiten Tag gelesen. Für Terminvereinbarungen auf der Berlinale erreichen Sie mich unter 0163-5684073.
----------------------------

Nach oben